Schellhorns Social-Media-Skandal: Rücktritt oder Entschuldigung gefordert!

Sepp Schellhorn, NEOS-Staatssekretär, steht wegen gelöschter Social-Media-Kanäle und Skandalen unter Druck. FPÖ fordert Antworten.
Sepp Schellhorn, NEOS-Staatssekretär, steht wegen gelöschter Social-Media-Kanäle und Skandalen unter Druck. FPÖ fordert Antworten.

Hamburg, Deutschland - NEOS-Staatssekretär Sepp Schellhorn steht unter massivem Druck, nachdem er seine privaten Social-Media-Kanäle auf Instagram und YouTube gelöscht hat. Seine Homepage www.seppschellhorn.at ist ebenfalls nicht mehr erreichbar. FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz fordert eine umfassende Aufklärung über die Beweggründe hinter den gelöschten Accounts sowie deren finanzielle Aspekte. Schnedlitz stellt zudem in Frage, ob Schellhorn während seiner Amtszeit als Staatssekretär ein Berufsverbot verletzt hat, denn er betrieb weiterhin einen Online-Shop und produzierte Werbevideos.

Die aktuellen Ereignisse werfen Fragen zur Transparenz und zur Monetarisierung von Schellhorns Social-Media-Kanälen auf. Schnedlitz verlangt Klarheit über die Finanzierung einer kürzlichen Reise nach Hamburg, bei der Schellhorn auf einem Influencer-Festival auftrat und Fotos aus einem Luxusrestaurant teilte. „Hätte er sein Amt als Staatssekretär einstellen sollen, statt seine Social-Media-Kanäle zu betreuen?“ fragt Schnedlitz. Er klagt, Schellhorn habe Fehler in den ersten hundert Tagen seiner Amtszeit begangen und fordert eine Entschuldigung sowie seinen Rücktritt.

Öffentliche Empörung und soziale Medien

Die öffentliche Reaktion auf Schellhorns Verhalten zeigt sich nicht nur in den politischen Diskussionen, sondern auch in den sozialen Medien. Ein Shitstorm entzündete sich kürzlich über den Tausch seines Dienstwagens für einen „Luxuswagen“ in Zeiten, in denen in der Politik Sparzwang herrscht. Diese Entscheidung wird scharf von der Opposition, insbesondere von der FPÖ und den Grünen, kritisiert. Grünen-Generalsekretärin Olga Voglauer äußert Verständnis für die Wut der Bürger und betont die Notwendigkeit einer transparenten handlungsweise.

Schellhorn selbst hat in einem Interview berichtet, dass er während einer Zugfahrt von Schwarzach-St. Veit nach Salzburg mit persönlichen Beleidigungen konfrontiert wurde. Die Beschimpfungen umfassten drastische Begriffe wie „Drecksau!“, „Geldverschwender!“ und „falscher Hund!“. Diese Vorfälle spiegeln die starke Polarisierung wider, die in der politischen Landschaft herrscht und die durch soziale Medien verstärkt wird.

Der Einfluss sozialer Medien auf die Politik

Soziale Medien spielen eine zunehmend zentrale Rolle in der politischen Kommunikation. Sie ermöglichen es politischen Akteuren, direkt mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren, ohne auf traditionelle journalistische Kanäle angewiesen zu sein. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung eröffnen soziale Medien Bürger*innen neue Möglichkeiten, um politische Institutionen direkt zu kontaktieren und ihren Stimmen Gehör zu verschaffen. Dieses hybride Mediensystem fördert den Austausch zwischen Bürger*innen, Politiker*innen und Journalist*innen.

In Deutschland geben seit 2022 immer mehr Bürger*innen an, Informationen hauptsächlich online zu verfolgen. Plattformen wie Instagram und YouTube haben sich zu wichtigen Kanälen entwickelt, um jüngere Wähler*nnen zu erreichen. Die Veränderung im Kommunikationsfluss zeigt die Notwendigkeit eines robusten Community-Managements, um auf Nutzerfragen zu reagieren und beleidigende Kommentare zu moderieren, was in der aktuellen Situation um Schellhorn besonders relevant ist.

Die Herausforderungen der digitalen Kommunikation sind jedoch vielfältig. Sie reichen von Datenschutzfragen bis hin zu Hatespeech und Polarisierung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Instanzen und die Gesellschaft mit diesen Herausforderungen auseinandersetzen werden, besonders angesichts der kritischen Situation, in der sich Sepp Schellhorn derzeit befindet.

Für mehr Informationen über die aktuellen Entwicklungen lesen Sie die Berichterstattung auf OTS, Weekend und bpb.de.

Details
Vorfall Skandal
Ursache Shitstorm, Kritik, Fehltritte
Ort Hamburg, Deutschland
Quellen