Salzburg Schokolade: Konkursverfahren eröffnet – Was kommt jetzt?

Die Salzburg Schokolade GmbH hat am 28. Mai 2025 Konkurs angemeldet, nachdem der Sanierungsplan gescheitert ist. Gläubiger können bis 8. September Forderungen anmelden.
Die Salzburg Schokolade GmbH hat am 28. Mai 2025 Konkurs angemeldet, nachdem der Sanierungsplan gescheitert ist. Gläubiger können bis 8. September Forderungen anmelden.

Grödig, Österreich - Am 28. Mai 2025 wurde am Salzburger Landesgericht das Konkursverfahren über die Salzburg Schokolade GmbH eröffnet. Dies geschah nur eine Woche nach der Einreichung eines neuen Konkursantrags durch das Unternehmen, das bekannt ist für die Herstellung der „Echten Salzburger Mozartkugel“ von Mirabell. Das Unternehmen hatte die Produktion Ende 2024 schrittweise eingestellt, was schließlich zur erneuten Insolvenz führte. Der Masseverwalter des Verfahrens, Johannes Hirtzberger, wird die finanziellen Angelegenheiten des Unternehmens verwalten.

In der ersten Insolvenz im Jahr 2021 war das Unternehmen durch einen Sanierungsplan mit einer 100-prozentigen Rückzahlung an Gläubiger vorübergehend gerettet worden. Jedoch konnte die Sanierungsplanquote nicht erfüllt werden. Rund 300 Gläubiger, die insgesamt Forderungen in Höhe von etwa 7,7 Millionen Euro angemeldet hatten, haben nun bis zum 8. September 2025 Zeit, ihre Ansprüche über den Kreditschutzverband 1870 (KSV1870) oder den AKV einzureichen.

Hintergründe der Insolvenz

Die Vorgeschichte der Salzburg Schokolade GmbH ist von finanziellen Schwierigkeiten geprägt. Nach der ersten Insolvenz 2021 wurde eine Teilquote von 20 Prozent an die Gläubiger ausgezahlt, während die restlichen 80 Prozent bis zum 7. Februar 2025 beglichen werden sollten. Diese Zahlungen waren durch Unternehmensliegenschaften abgesichert, die jedoch laut Gutachten nur einen Wert von 9,9 Millionen Euro aufweisen, was weitaus geringer ist als ursprünglich angenommen. Diese Diskrepanz führte zur Nichterfüllung der Sanierungsversprechen.

Die letzte Produktion der „Echten Salzburger Mozartkugel“ fand am 6. Dezember 2024 statt und markierte das Ende einer Ära für das Unternehmen. Auch die letzten 58 Mitarbeiter, die bis Ende Dezember 2024 beschäftigt waren, haben mittlerweile ihre Dienstverhältnisse verloren, was zu Protesten und Kritik bezüglich fehlender Sozialpläne für die Beschäftigten führte.

Statistische Bedeutung der Insolvenz

Die Insolvenz der Salzburg Schokolade GmbH fügt sich in einen insgesamt besorgniserregenden Trend im österreichischen Unternehmenswesen ein. Laut Statistik Austria sind seit dem ersten Quartal 2021 kontinuierlich steigende Zahlen an Unternehmensinsolvenzen zu verzeichnen. Die Statistiken bieten Einblicke in die Unternehmensdemografie, einschließlich der Registrierungs- und Insolvenzdaten.

Im aktuellen Fall stehen die Liegenschaftsanteile der Salzburg Schokolade GmbH nun zur Verwertung an. Der genaue Schuldenstand wird erst nach der Verwertung der Immobilien sichtbar sein. Die erste Gläubigerversammlung findet am 22. September 2025 um 11:45 Uhr statt, wo über den weiteren Verlauf des Verfahrens beraten werden wird.

Details
Vorfall Insolvenz
Ort Grödig, Österreich
Schaden in € 9.900.000
Quellen