RTL-Moderatorin Steffi Brungs kämpft gegen Hass nach Krebsdiagnose!

RTL-Moderatorin Steffi Brungs teilt ihre Erfahrungen mit Gebärmutterhalskrebs und klärt über HPV-Impfung auf.
RTL-Moderatorin Steffi Brungs teilt ihre Erfahrungen mit Gebärmutterhalskrebs und klärt über HPV-Impfung auf. (Symbolbild/DNAT)

Deutschland - Steffi Brungs, 36 Jahre alt und RTL-Moderatorin, hat kürzlich öffentlich über ihre Diagnose von Gebärmutterhalskrebs gesprochen. Diese schockierende Nachricht erhielt sie kurz nach ihrer Hochzeit vor fünf Jahren. Die Reaktionen auf ihre Offenheit waren überwiegend positiv, doch gab es auch verletzende und sexistische Kommentare. So wurde ihr beispielsweise vorgeworfen, sie sei selbst schuld an der Erkrankung, weil sie „zu viele Geschlechtspartner gehabt“ hätte, oder es wurde der Einsatz von Kondomen als Lösung angedeutet.

Brungs konterte diese Angriffe und betonte die Bedeutung von Aufklärung über das Humanen Papillomavirus (HPV) und die damit verbundenen Krebsrisiken. In ihrer Instagram-Story stellte sie klar, dass HPV-Infektionen weit verbreitet sind und nicht zwangsläufig mit einem „riskanten Lebensstil“ verbunden sind. Sie wies darauf hin, dass Safer Sex zwar wichtig ist, jedoch ein Kondom nicht ausreichend vor HPV-Infektionen schützt, die auch durch Hautkontakt übertragen werden können. Impfungen spielen eine zentrale Rolle im Kampf gegen HPV.

Der Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs

Im Kontext von Brungs‘ persönlicher Erfahrung steht die weltweite Herausforderung, Gebärmutterhalskrebs zu eliminieren. Laut der Webseite der WHO könnte die Eliminierung in der Europäischen Region ein erreichbares Ziel sein. Dr. Hans Henri P. Kluge, der WHO-Regionaldirektor für Europa, hebt die Wichtigkeit von HPV-Impfungen hervor, um zukünftige Generationen zu schützen. Derzeit bieten 47 von 53 Ländern in dieser Region Impfungen gegen HPV für Mädchen an, wobei auch Länder wie Kasachstan und Kosovo seit 2024 in diese Programme integriert sind.

Es ist ermutigend zu sehen, dass Portugal bereits über eine Durchimpfungsrate von über 90 % bei Mädchen verfügt, seit die Impfung 2008 eingeführt wurde. Wenngleich die Impfungen für Jungen und Mädchen einen leichten Anstieg verzeichnen, ist die Notwendigkeit, Hindernisse für Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen zu beseitigen, heute dringlicher denn je. Jährlich erkranken in Europa etwa 60.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, von denen über 32.000 sterben.

Wissenschaftliche Grundlage und Impfkampagnen

Die weltweit verabreichten rund 500 Millionen Dosen HPV-Impfstoffe haben sich als sicher und wirksam erwiesen. Krebserregende HPV-Typen können Jahrzehnte nach einer Infektion bösartige Veränderungen hervorrufen, weshalb die Früherkennung und Impfkampagnen von wesentlicher Bedeutung sind. Die ersten HPV-Impfstoffe wurden 2006 marktreif und seit 2007 für Mädchen empfohlen. Ab 2018 wurde diese Empfehlung auch auf Jungen ausgeweitet.

Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) liegen die aktuellen Impfquoten in Deutschland jedoch hinter den Erwartungen zurück. Im Jahr 2021 waren nur etwa 50 % der Mädchen und weniger als 30 % der Jungen im Alter von 15 Jahren vollständig geimpft. Trotz der nachgewiesenen Wirksamkeit der Impfstoffe und dem Nachweis, dass schwere Nebenwirkungen nur sehr selten auftreten, sind die Aufklärung und eine breitere Akzeptanz der Impfkampagnen von höchster Priorität.

Steffi Brungs nutzt ihre Plattform, um derartige Mythen zu hinterfragen und Stigmata zu verringern. Ihr Engagement zeigt, wie wichtig gesellschaftliche Aufklärung ist, um das Bewusstsein für HPV und dessen Risiken zu schärfen. Damit möchte sie nicht nur Betroffenen eine Stimme geben, sondern auch dazu beitragen, dass solche Krankheiten in Zukunft seltener auftreten.

oe24.at, WHO, Gesundheitsforschung BMBF.

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Ort Deutschland
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