Rettung der "Bayesian": 80 Experten starten maritimes Großprojekt!

Vienna, Österreich - Acht Monate nach dem Untergang der Luxusjacht „Bayesian“ vor der Küste Siziliens haben 80 Fachleute aus ganz Europa ihre Ankunft zur bevorstehenden Bergung des Wracks angekündigt. Die Bergung, die am Samstag beginnen soll, erfordert umfangreiche Vorbereitungen. So wird der Mast der Segeljacht, der 72 Meter hoch ist und aus Aluminium besteht, aus Sicherheitsgründen gekappt, bevor das Wrack an die Oberfläche gebracht werden kann. Marcus Cave, Direktor von Tmc Marine, dem mit der Bergung beauftragten Unternehmen, hebt hervor, dass die Sicherheit des Personals, der Schutz der Meeresumwelt und die sichere Bergung des Schiffs oberste Priorität haben.

Der Schwimmkran „Hebo Lift 2“, der mit einer Deckfläche von 700 Quadratmetern ausgestattet ist, liegt bereits vor Palermo vor Anker. Er stammt aus dem Adria-Hafen Ortona und wird für die Anhebung des gesunkenen Schiffs eingesetzt. Am Sonntag wird zudem ein weiterer Kran, „Hebo Lift 10“, erwartet, der mit einem Gewicht von 5.695 Bruttotonnen und hoher Leistungstärke zur Bergung beitragen soll. Die gesamte Aktion könnte sich über einen Zeitraum von 20 bis 25 Tagen erstrecken, was bei Bergungen in derartigen Dimensionen keine Seltenheit darstellt, da diese oft aus mehreren Phasen besteht: Zunächst die Anhebung des Schiffs an die Oberfläche, gefolgt vom Abschleppen zu einem Lagerort.

Gespräche über Sicherheitsmaßnahmen und Umweltschutz

Die Bundesbehörden haben das Areal vor Porticello, wo die „Bayesian“ am 19. August sank, umfassend gesperrt. Ein striktes Verbot für Baden, Überflüge, Angeln und Segeln gilt in einem Umkreis von 650 Metern um die Unglücksstelle. Auch das Anlegen, Tauchen und Unterwasserfilmen ist untersagt, um sowohl die Sicherheit während der Bergung zu gewährleisten als auch Umweltschäden zu vermeiden.

Die Gesamtkosten für die Bergung sind auf bis zu 30 Millionen Euro geschätzt. Das Schiff selbst war über zwei Polizzen versichert, die Schäden von bis zu zwei Milliarden Euro abdecken. Vor dem Hintergrund dieser Tragödie erhofft sich die Staatsanwaltschaft durch die Bergung Aufklärung über die Ursachen des schnellen Sinkens, bei dem Mike Lynch, ein britischer Software-Milliardär und Eigentümer des Schiffs, sowie seine 18-jährige Tochter und zwei weitere befreundete Paare ums Leben kamen.

Ermittlungen und mutmaßliche Gründe für den Untergang

Die gesamte Besatzung konnte sich bis auf den Schiffskoch retten. Gegen den Kapitän und zwei weitere Besatzungsmitglieder wird ermittelt. Ihnen wird vorgeworfen, Warnungen vor einem nahenden Unwetter ignoriert zu haben. Zudem wird untersucht, ob die italienische Herstellerfirma eine Verantwortung für den Untergang trägt. Das Ereignis wirft nicht nur Fragen über die Sicherheit in der Schifffahrt auf, sondern es beleuchtet auch die Relevanz professioneller Bergungsmaßnahmen, die dazu dienen, Handelswege offen zu halten undUmweltschäden zu vermeiden. Es sind internationale Vorschriften wie das Brüsseler Übereinkommen von 1910 und das Internationale Übereinkommen über die Bergung von Schiffen von 1989 zu beachten, die den Rahmen für solch komplexe Bergungsaktionen bilden.

Die Arten von Bergungsgut sind vielseitig. Sie reichen von der Hafenbergung über die Bergung gesunkener Schiffe bis hin zur Räumung von Wracks, um einen sicheren Schiffsverkehr zu garantieren. Im Fall der „Bayesian“ zielt die Bergung insbesondere darauf ab, wertvolle Eigentümer- und Frachtgüter zurückzuholen und gleichzeitig Umweltschäden zu verhindern.

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Ort Vienna, Österreich
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