Rechnungshof bestätigt Reformkurs: Lehrerkrise erfordert endlich Handlung!

Oberösterreich, Österreich - Der neue Bericht des Rechnungshofs zum Lehrpersonaleinsatz, veröffentlicht heute, bestätigt den Reformkurs von Bildungsminister Christoph Wiederkehr. NEOS-Bildungssprecherin Martina von Künsberg Sarre äußert sich positiv über die eingeleiteten Reformen, die die Verbesserung der Situation im Bildungssektor zum Ziel haben. Der Mangel an Lehrkräften ist bereits seit 2009 bekannt, und die NEOS fordern seit Jahren grundlegende strukturelle Reformen im Bildungssystem.
Die Kritiken am bestehenden System sind unübersehbar. Vor allem kurzfristige Lösungen wie Mehrdienstleistungen, Sonderverträge und der Einsatz von fachfremden Lehrkräften gefährden die Qualität des Unterrichts. „Die Herausforderungen sind klar und erfordern ambitionierte Maßnahmen zur nachhaltigen Überwindung des Lehrkräftemangels“, betont von Künsberg Sarre.
Kritik an mangelnden Reformen
Der Rechnungshof kritisiert das Bildungsministerium für seinen mangelhaften Umgang mit dem Lehrermangel. Seit 2009 sind die Probleme bekannt, doch umfangreiche Maßnahmen blieben aus. Lehrermangel wurde oftmals durch die Vergabe von Mehrleistungen und die Beschäftigung von Lehrkräften ohne fachspezifische Qualifikation kompensiert, was die Unterrichtsqualität in Gefahr bringt. Obwohl die Initiative „Klasse Job“ aus dem Jahr 2022 gelobt wurde, konnten lediglich 700 von 2.400 zugelassenen Personen langfristig im Lehrerberuf gewonnen werden.
Der Rechnungshof untersuchte zwischen 2018 und 2024 Schulen in Oberösterreich und Tirol. Er stellte fest, dass das Prognosemodell des Ministeriums ungenügend ist. Die Prognosen zur Verteilung der Lehrfächer gelten nur für Bundesschulen und nicht für Pflichtschulen. Angesichts dieser Umstände äußert der Lehrergewerkschafter Paul Kimberger seinen Unmut über die inaktiven Reformen und bezeichnet die Situation als „Riesenproblem“.
Reaktionen und Pläne
Bildungsminister Christoph Wiederkehr nahm die Empfehlungen des Rechnungshofs ernst und plant eine umfassende Überprüfung der Situation. Sein Ziel ist es, die Attraktivität des Lehrerberufs zu erhöhen und den Lehrkräftemangel bis zum Ende der Legislaturperiode zu beheben. Geplante Reformen beinhalten mehr Praxisanteile im Studium, optimiertes Personalcontrolling und eine Professionalisierung des Quereinstiegs.
Der Bericht des Rechnungshofs, der einen klaren Handlungsbedarf offenbart, wirft auch einen Blick auf die Rahmenbedingungen im Lehrberuf, die für junge Menschen zunehmend unattraktiv sind. Dies könnte die Rekrutierung zukünftiger Lehrkräfte zusätzlich erschweren.
Darüber hinaus gibt es in Deutschland ähnliche Herausforderungen. In der Broschüre „Lehrkräftebildung im Wandel – Gestärkt in die Zukunft?!“, die im Juni 2023 veröffentlicht wurde, werden Trends aus der Lehrkräftebildung und Reformansätze wie der „Masterplan – Lehrkräftebildung neu gestalten“ vorgestellt. Diese unterstreichen die Notwendigkeit, neue Wege in der Lehrerausbildung zu finden, um die Vielfalt im Bildungssektor zu erhöhen.
Die Probleme rund um den Lehrkräftemangel sind komplex und erfordern ganzheitliche Lösungsansätze, die nicht nur kurzfristige Maßnahmen, sondern langfristige Strategien umfassen müssen. Eine nachhaltige Verbesserung der Rahmenbedingungen könnte entscheidend für die Zukunft des Lehrerberufs sein, in Österreich ebenso wie in Deutschland.
Weitere Informationen und Details sind in den Berichten des Rechnungshofs und den Veröffentlichungen zur Lehrkräftebildung zu finden: OTS berichtet, dass …, Mein Bezirk führt aus, dass …, Monitor Lehrkräftebildung beschreibt, dass ….
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Vorfall | Bildung |
Ursache | Lehrermangel |
Ort | Oberösterreich, Österreich |
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