Privatinsolvenzen in Tirol: Kein Anstieg trotz hoher Lebenshaltungskosten!

Privatinsolvenzen in Tirol: Kein Anstieg trotz hoher Lebenshaltungskosten!
Tirol, Österreich - Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Tirol 350 Privatpersonen zahlungsunfähig. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleibt die Anzahl der eröffneten Verfahren laut KSV1870 nahezu unverändert. Klaus Schaller, der Regionalleiter von KSV1870, analysiert die Situation und betont, dass die Zahl der Privatinsolvenzen den finanziellen Zustand der Tiroler Haushalte nur bedingt widerspiegelt. Er macht deutlich, dass die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten die finanziellen Reserven der Tiroler Familien aufbrauchen könnten.
Obwohl die Situation angespannt ist, sieht Schaller eine positive Entwicklung in der Relevanz der Privatinsolvenzen. Er wünscht sich eine Zunahme dieser Verfahren, da hoch verschuldete Privatpersonen durch Schuldenregulierungsverfahren wieder am Wirtschaftsleben teilnehmen können. Dies würde nicht nur den betroffenen Personen helfen, sondern auch den Gläubigern ermöglichen, eine Reintegrationsstrategie zu unterstützen. Diese Sichtweise wird von vielen Experten geteilt und als gesellschaftlich sowie volkswirtschaftlich sinnvoll erachtet.
Unternehmensinsolvenzen im negativen Trend
Die Tiroler Unternehmen stehen seit dem Ausbruch der Pandemie unter Druck. Herausforderungen wie hohe Rohstoff- und Energiepreise sowie ein akuter Personalmangel setzen viele Firmen stark zu. Besonders betroffen sind Unternehmen, die bereits vor der Pandemie wirtschaftlich angeschlagen waren und nun in die Pleite geraten. KSV1870 prognostiziert, dass die Insolvenzen in den kommenden Jahren anwachsen werden, jedoch nicht das Niveau der 2000er-Jahre erreichen.
Ausblick und Prognosen
Im Kontext dieser Entwicklungen wird auch auf die zunehmenden Lebenshaltungskosten hingewiesen, die möglicherweise zusätzliche Belastungen für die Bevölkerung mit sich bringen. Dennoch bleibt der Arbeitsmarkt in Tirol stark, was zurzeit die Arbeitslosigkeit niedrig hält. Die Privatinsolvenzen in Tirol zeigen im ersten Quartal 2023 einen Anstieg von 14,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, mit insgesamt 171 Verfahren.
Während also die Privatinsolvenzen teilweise wieder auf ein Normalmaß nach den Coronajahren zurückkehren, bleibt für die Firmenlandschaft in Tirol die Situation angespannt. Ein Aktivwerden der Schuldner und ein Wandel hin zu mehr Schuldenregulierungen könnte jedoch langfristig sowohl für die Betroffenen als auch für die gesamte Wirtschaft von Vorteil sein.
Für weitere Informationen zu diesem Thema können Leser auf die Artikel von Dolomitenstadt, MeinBezirk, und ORF Tirol zurückgreifen.
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Ort | Tirol, Österreich |
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