Papst tot: Wo führt der Weg der Kirche nach der ZIB Talk-Debatte?

Innsbruck, Österreich - Der ORF erweitert ab dem 22. April sein Diskussionsangebot mit dem neuen Format „ZIB Talk“. Dieses wird dienstags nach der „ZIB 2“ um 22.35 Uhr auf ORF 2 und ORF ON ausgestrahlt. Im Fokus der ersten Sendung steht das brisante Thema „Der Papst ist tot: Wohin steuert die Kirche?“, welches eine zentrale Frage für die katholische Welt darstellt. Moderiert wird die Auftaktveranstaltung von Simone Stribl, während in zukünftigen Ausgaben auch Alexandra Maritza Wachter, Tarek Leitner und Stefan Lenglinger als Moderatoren fungieren werden.

In einer Zeit, in der sich die katholische Kirche unter dem Einfluss von Papst Franziskus gewandelt hat, werden die Folgen seines Ablebens und die damit verbundenen Herausforderungen intensiv diskutiert. Die ersten Gesprächspartner in der Runde sind bedeutende Persönlichkeiten: Hermann Glettler, Diözesanbischof von Innsbruck; Katharina Renner, Vizepräsidentin der Katholischen Aktion; Paul Zulehner, Theologe; die Journalistin Doris Helmberger-Fleckl von „Die Furche“ sowie der Journalist Hans Winkler, ehemaliger Vorsitzender katholischer Publizisten. Sie werden über die mögliche Ausrichtung der Kirche nach dem Tod von Franziskus sprechen, insbesondere über einen möglichen konservativen Kurs oder eine Fortführung der Reformen.

Reformen unter Papst Franziskus

Der Tod von Papst Franziskus stellt nicht nur die Gläubigen vor Fragen, sondern könnte auch weitreichende Veränderungen in der Kirche nach sich ziehen. Der Papst hat während seiner Amtszeit eine Reihe von Reformen eingeleitet, die nun auf dem Prüfstand stehen. Eine der zentralen Änderungen ist das Ergebnis der Weltsynode, deren Schlusstext erst kürzlich veröffentlicht wurde. Diese Reform ist die erste seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und zielt darauf ab, eine stärkere Mitsprache des „Volkes Gottes“ zu ermöglichen, mehr Transparenz und Rechenschaft von den Kirchenoberhäuptern zu fordern und die Kirche für benachteiligte oder ausgegrenzte Gruppen zu öffnen. Die Umsetzung dieser Prinzipien soll in allen Ortskirchen weltweit erfolgen, berichtet katholisch.de.

Die Initiative zur „Synodalität“, die von Franziskus als konstitutive Dimension der Kirche betrachtet wird, hat in den letzten Jahren die kirchenpolitische Debatte dominiert. Sie bezieht sich auf Gemeinschaft, Kollegialität und die aktive Teilnahme aller Gläubigen am Leben der Kirche. Dies wurde auch in einer Studie der Internationalen Theologischen Kommission von 2018 betont, die die theologischen Grundlagen und die Notwendigkeit einer Erneuerung der synodalen Praxis in den Vordergrund stellt. Es ist wichtig, die Teilhabe aller Gläubigen, einschließlich der Laien, in den synodalen Prozessen zu fördern, was auch den Dialog zwischen verschiedenen christlichen Gemeinschaften fördern soll, erklärt vatican.va.

Die nächsten Schritte der Kirche

Die bevorstehenden Gespräche im „ZIB Talk“ sind somit nicht nur eine Reaktion auf den Verlust von Franziskus, sondern auch eine Möglichkeit, die Richtung zu diskutieren, in die sich die Kirche entwickeln soll. Themen wie der Einfluss der Reformen und die Erwartungen an den nächsten Papst werden im Vordergrund stehen. Ob sich die Kirche einem konservativen Kurs zuwendet oder den eingeschlagenen Reformationsweg fortsetzt, wird entscheidend für die zukünftige Ausrichtung der katholischen Kirche sein.

Die aktuellen Entwicklungen und die bevorstehenden Diskussionen im ORF bieten somit einen spannenden Rahmen, um die Herausforderungen und Chancen, vor denen die katholische Kirche steht, zu beleuchten. Die Stimmen der Experten und Diskussionsteilnehmer werden mit Sicherheit dazu beitragen, Licht in die ungewisse Zukunft der Kirche nach dem Tod von Papst Franziskus zu bringen.

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Ort Innsbruck, Österreich
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