Panik in der Autobranche: Seltene Erden kriegen Produktionsstillstand!

Weltweite Panik in der Autoindustrie: Knappheit bei Seltenen Erden durch chinesische Exportbeschränkungen droht Produktionsstillstand.
Weltweite Panik in der Autoindustrie: Knappheit bei Seltenen Erden durch chinesische Exportbeschränkungen droht Produktionsstillstand. (Symbolbild/DNAT)

Panik in der Autobranche: Seltene Erden kriegen Produktionsstillstand!

Bitterfeld, Sachsen-Anhalt, Deutschland - Die weltweite Autoindustrie steht vor einer ernsten Krise, die durch Exportbeschränkungen der chinesischen Regierung für Seltene Erden ausgelöst wurde. Diese Materialien sind essenziell für die Produktion von elektrisch betriebenen Fahrzeugen und zahlreichen anderen Anwendungen in modernen Autos. Vienna.at berichtet, dass die Aufregung unter Automanagern zunimmt, die bereits erste Anrufe bei Rohstoffhändlern getätigt haben, um Produktionsstillstände bis Mitte Juli zu vermeiden. Frank Eckard, Chef des Magnethändlers Magnosphere, beschreibt die Situation als panisch, während Unternehmen bereit sind, hohe Preise für die dringend benötigten Rohstoffe zu zahlen.

Ähnlich wie während der Chipkrise von 2021 bis 2023, sorgt diese Knappheit für Alarm unter den Automobilherstellern. Der Zuliefererverband Clepa vermeldet, dass bei einigen Zulieferern bereits Produktionsbänder stillstehen. In der aktuellen Situation sind sieben Elemente der schweren Seltenen Erden betroffen. Während Neodym ohne spezielle Genehmigung exportiert werden kann, ist die Gewinnung reinen Neodyms technisch herausfordernd.

Auswirkungen auf die Automobilindustrie

In Autos sind nur wenige Hundert Gramm Seltene Erden verbaut, hauptsächlich in den leistungsstarken Magneten, die für Elektromotoren benötigt werden. Die Abhängigkeit von diesen Materialien ist kritisch, da es kaum Alternativen gibt, insbesondere für Hilfsmotoren in Fahrzeugen. Einige Unternehmen prüfen die Möglichkeit, ihre Produktion umzustellen, indem sie Motoren aus China beziehen. Es wurde auch ein Lautsprecher entwickelt, der ohne Seltene Erden auskommt, jedoch wird es Jahre dauern, bis solche innovativen Produkte in Volumenfahrzeugen eingesetzt werden können.

China kontrolliert bis zu 70% des Abbaus und bis zu 90% der Weiterverarbeitung von Seltenen Erden. Diese Machtposition wird von der chinesischen Regierung strategisch genutzt und als politisches Druckmittel eingesetzt. Auch andere kritische Rohstoffe wie Mangan, Graphit und Aluminium fallen unter diese Kontrolle. Laut Industriemagazin versucht die Europäische Union mit dem Critical Raw Materials Act gegenzusteuern, jedoch sind die Maßnahmen unzureichend und greifen nicht schnell genug.

Recycling und strategische Initiativen

Die Heraeus Remloy GmbH betreibt die größte Recyclinganlage für Seltenerdmagnete in Europa in Bitterfeld, Sachsen-Anhalt, hat jedoch eine sehr geringe Auslastung von nur etwa einem Prozent. David Bender von Heraeus Remloy fordert eine Verpflichtung zur Nutzung von Recyclingmaterial oder anderen Alternativen zu dem aus China stammenden Material. Dies könnte durch fixe Quoten und andere Initiativen geschehen, um die Abhängigkeit von China zu verringern, auch wenn China seine Exporte möglicherweise wieder freigibt.

Experten warnen, dass die Ressourcen für die nächsten Wochen ausreichen, jedoch keine langfristige Lösung in Sicht ist. Der Branchenexperte Jürgen Pieper äußert, dass bis Juni genügend Vorräte angeschafft werden sollten, um Engpässe zu vermeiden. Die Autoindustrie ist zunehmend von Elektronik abhängig, was den Bedarf an Seltenen Erden weiter ansteigen lässt. Tagesschau hebt hervor, dass moderne Fahrzeuge nicht nur mit grundlegenden Funktionen, sondern auch mit fortschrittlicher Computertechnik ausgestattet sind, was ihre Anfälligkeit gegenüber Rohstoffengpässen erhöht.

In Reaktion auf die Herausforderungen denken einige Unternehmen über direkte Lizenzvereinbarungen mit China nach, um Sanktionen zu umgehen und die Produktion in anderen Regionen zu erhöhen. Die USA zeigen Interesse an den Seltenerden der Ukraine, um ihre eigenen Ressourcen zu diversifizieren. Die Notwendigkeit einer umfassenden Rohstoffstrategie wird laut Experten besonders für Deutschland, das über wenige eigene Bodenschätze verfügt, zunehmend wichtig.

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OrtBitterfeld, Sachsen-Anhalt, Deutschland
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