ÖVP-Krach in Wien: Mahrer tritt nach historischer Wahlniederlage zurück!

Wien, Österreich - Am 29. April 2025 sind die vorläufigen Ergebnisse der Wiener Gemeinderatswahl veröffentlicht worden, wobei die ÖVP einen historischen Stimmenverlust erlitten hat. Laut Kosmo erreichte die Partei unter der Führung von Karl Mahrer nur 9,65 Prozent der Stimmen, was einen Rückgang um 11 Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Wahl bedeutet. Dieser dramatische Verlust katapultierte die ÖVP auf den fünften Platz.

Karl Mahrer, selbst 70 Jahre alt und damit der älteste Spitzenkandidat, trat nach dieser Wahlschlappe zurück. Sein Wahlkampf basierte auf einer Law-and-Order-Rhetorik, die zunehmend an politischer Bedeutung verloren hat. Währenddessen wurde seine „Habibi“-Kampagne als klischeebehaftet wahrgenommen, was vor allem in migrantischen Communities auf heftige Kritik stieß. Die ÖVP versäumte es, aktiv den Dialog mit diesen Wählern zu suchen, insbesondere in den migrantisch geprägten Bezirken wie Favoriten, Simmering und Ottakring.

Wahlergebnisse im Detail

Die endgültigen Werte aus der Wahl zeigen zudem, dass die SPÖ unter Bürgermeister Dr. Michael Ludwig mit 39,38 Prozent die stärkste Partei bleibt. Folgend eine Übersicht der vorläufigen Zahlen:

Partei Stimmen Prozent Mandate
SPÖ 268.514 39,38 % 43 (-3)
ÖVP 65.820 9,65 % 10 (-12)
GRÜNE 98.995 14,52 % 15 (-1)
NEOS 68.152 10,00 % 10 (+2)
FPÖ 138.761 20,35 % 22 (+14)
KPÖ und LINKS 27.657 4,06 % 0
Team HC Strache 7.533 1,10 % 0
Soziales Österreich der Zukunft 5.737 0,84 % 0

Die Wahlbeteiligung lag bei 62,74 Prozent, ein Rückgang von 65,27 Prozent im Vergleich zur Wahl 2020. Das offizielle amtliche Endergebnis wird am 8. Mai 2025 vorliegen und kann unter wien.gv.at/wahlen nachverfolgt werden.

Politische Kommunikation im Fokus

Die jüngsten Entwicklungen werfen auch ein Licht auf die politische Kommunikation in Wien. Laut Academia ist die Kommunikation während der Wahlkämpfe von entscheidender Bedeutung. Hierbei wird deutlich, dass die ÖVP an Sichtbarkeit und einem verbindenden Dialog mit den Wählern gescheitert ist. Ein weiterer Aspekt ist die langfristige Herausforderung, konzentrierte Forschung zur politischen Kommunikation bei Wahlen in Österreich zu fördern, während größere EU-Mitgliedstaaten mehr im Fokus stehen.

Angesichts der anhaltenden Debatten über Wahlverhalten und politische Kommunikation scheint die ÖVP an einem kritischen Punkt in ihrer Entwicklung zu stehen. Mahrers Rücktritt und die anhaltenden Verfehlungen in der Dialoggestaltung könnten dabei zu einem Wendepunkt in der Geschichte der Partei werden.

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Ort Wien, Österreich
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