Vater steht wegen jahrelanger Misshandlung vor Gericht: Das Grauen der Kinder
Salzburger Lungau, Österreich - Ein 52-jähriger Mann aus dem Salzburger Lungau steht ab Mittwoch, dem 30. April 2025, wegen schwerer Misshandlung seiner beiden Kinder vor Gericht. Die Anklage des Staatsanwalts umfasst gravierende Vorwürfe, darunter Schläge mit Gürteln, Stromkabeln und mit der Faust. Laut Informationen von 5min erlebte der Sohn bereits im Alter von sieben Jahren über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren regelmäßig Gewalt. Die Tochter erfuhr ab ihrem 15. Lebensjahr für zwei Jahre Misshandlungen.
Die missbräuchlichen Handlungen des Vaters beinhalten Schläge, Tritte, Haarziehen und Drohungen. Besonders beunruhigend ist, dass der Vater laut Berichten mehrmals angekündigt haben soll, „den Gürtel zu holen“. Trotz der Versuche der Mutter, das gewalttätige Verhalten zu stoppen, war sie von der Situation überfordert und hatte keine Chance, den Misshandlungen Einhalt zu gebieten. Experten weisen darauf hin, dass Kinder in solchen Haushalten häufig Gewalt als „normal“ empfinden, was langfristige Folgen für ihr emotionales und psychisches Wohl haben kann.
Rechtliche Konsequenzen und Sorgerechtsfragen
In einem separaten Fall, der die Auswirkungen von häuslicher Gewalt auf Kinder verdeutlicht, hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main entschieden, dass das Sorgerecht für die Kinder bei der Mutter bleibt. Dieser Beschluss wurde aufgrund der wiederholten Gewalt und Bedrohungen des Vaters gegenüber der Mutter getroffen. Die Eltern sind geschieden und die Kinder leben seit der Trennung im Herbst 2020 bei der Mutter. Das Gericht erkannte, dass die vom Vater ausgeübte Gewalt die notwendige Kommunikation für die elterliche Sorge erheblich beeinträchtigt.
Wie unter Rechtslupe berichtet wird, bestehen seit 2021 und ab Ende 2023 für den Vater jeweils halbjährliche Näherungs- und Kontaktverbote. Die Kinder haben die Gewalt gegen ihre Mutter miterlebt, was als spezielle Form der Kindesmisshandlung eingestuft wird.
Die Übertragung des Sorgerechts auf die Mutter wurde als notwendig erachtet, da keine tragfähige soziale Beziehung zwischen den Eltern besteht. Die Kinder selbst unterstützen den Antrag auf alleiniges Sorgerecht der Mutter, was im Verfahren ebenfalls berücksichtigt wurde.
Ein Zusammenhang von häuslicher Gewalt und Kindesmisshandlung
Forschung zeigt einen hohen Zusammenhang zwischen häuslicher Gewalt und körperlicher Kindesmisshandlung. Wie auf haeuslichegewalt.elearning-gewaltschutz.de beschrieben wird, erleben etwa 40 % der Kinder, die in Gewaltverhältnissen aufwachsen, selbst Misshandlungen. Häusliche Gewalt gilt als ein Warnhinweis für zukünftige oder bereits bestehende Gefahren für das Wohl von Kindern. Oft kommt es zu emotionaler und physischer Vernachlässigung, die in solchen Familien häufiger vorkommen.
Die sozio-emotionale Belastung durch die Anwesenheit einer aggressiven Person kann zu einem erheblichen Rückgang der kindlichen Fürsorge führen und die psychische Gesundheit der Kinder nachhaltig schädigen. Fachkräfte, die mit diesen Fällen in Berührung kommen, benötigen daher umfassende Expertise, um den betroffenen Kindern bestmöglich helfen zu können.
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Ort | Salzburger Lungau, Österreich |
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