Österreichs Ruderteam steht vor dem Umbruch: EM in Plowdiw beginnt!

Plowdiw, Bulgarien - Österreichs Team im olympischen Flachwasser-Rudern steht vor einem bedeutenden Umbruch, da die Saison mit der Europameisterschaft (EM) in Plowdiw, Bulgarien, eröffnet wird. Veranstaltet wird das Event von Donnerstag bis Sonntag. ÖRV-Sportdirektor Kurt Traer gibt an, dass er sich ein genaues Bild von der Mannschaft machen möchte, während Lara Tiefenthaler als potenzielle Medaillenchance im Leichtgewichts-Einer gilt. Insgesamt sind fünf Boote in der allgemeinen Klasse nominiert, wobei ein weiterer Finaleinzug für Traer als zufriedenstellend erachtet wird. Tiefenthaler ist die einzige Athletin, die von den beiden Olympia-Booten der vergangenen Sommerregatta in Paris übrig geblieben ist.
Im Hinblick auf die Teamzusammensetzung haben sich einige Veränderungen ergeben. Louise Altenhuber, die im Leichtgewichts-Doppelzweier den zehnten Platz belegte, hat ein Jahr Pause eingelegt und widmet sich nun ihrer Tätigkeit als Veterinärmedizinerin. Ihre Kollegin Magdalena Lobnig, die erfolgreich ins Küstenrudern gewechselt ist, kann auf zwei Weltmeistertitel zurückblicken. Auch Paul Ruttmann, Weltmeister im leichten Zweier, und Lukas Reim haben den Wechsel zum Küstenrudern vollzogen, während Julian Schöberl plant, sich auf die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles vorzubereiten und deshalb ins Schwergewicht gewechselt ist. Schöberl war ursprünglich für den Zweier ohne eingeplant, wurde aber auch im zurückgezogenen Achter eingeplant.
Herausforderungen im Achter
Traer spricht von erheblichen Ausfällen im Achterteam, die auf Verletzungen und Studienverpflichtungen zurückzuführen sind. Fünf Athleten fehlen aktuell, was die Kader-Dichte im Achter sehr dünn macht. Dennoch gab es auch positive Nachrichten: Bei der Junioren-EM in Kruszwica schaffte das Team den Bronze-Platz und sicherte sich insgesamt fünf Medaillen in olympischen Bootsklassen. U19-Nationaltrainerin Anna Götz lobte die Teamleistung, insbesondere im U23-Bereich der Frauen, der gut aufgestellt ist. Laura Swoboda und Lisa Zehetmair starten im Zweier ohne bei der EM und könnten das Vertrauen der Trainer bestätigen.
Für die kommenden Wettkämpfe hat Traer die Nominierung eines Frauen-Vierers aus dem U23-Bereich für die Weltcup-Saison im Juni angekündigt. Ein besonderer Blick gilt dem WM-Ende im September in Shanghai, das voraussichtlich nur mit einem kleinen Team besetzt werden wird.
Der historische Kontext des Rudersports
Rudern hat eine lange Geschichte bei den Olympischen Spielen, wo es seit 1900 ausgetragen wird. Der Wettbewerb gilt als der anspruchsvollste im Rudersport, und bei den ersten Olympischen Spielen 1896 mussten die Ruderwettkämpfe aufgrund starker Winde abgesagt werden. Von 1900 bis 1972 gab es ausschließlich Männerwettbewerbe, während Frauenrudern damals als unschicklich galt. Erst seit 1976 sind Frauenwettbewerbe olympisch, und die Einführung von Leichtgewichtsbooten erfolgte 1996.
Insgesamt umfasst die olympische Ruderregatta aktuell 14 Wettbewerbsklassen, verteilt auf die Geschlechter. Ab 2020 gilt das Ziel der Geschlechterparität in der Teilnahme, was für den Nachwuchs und die Weiterentwicklung des Sports von Bedeutung ist. Der Weltruderverband (FISA) regelt die Durchführung dieser Wettkämpfe, worunter die Bootsklassen und die Wettkampfdistanzen fallen. Traditionell beträgt die Wettkampfdistanz seit 1912 in der Regel 2000 Meter.
Die Erfolge im Rudersport sind beeindruckend, und Deutschland führt den ewigen Medaillenspiegel mit insgesamt 65 Gold-, 31 Silber- und 30 Bronzemedaillen an.
Österreichs Ruderer stehen also vor großen Herausforderungen, doch der Geist des Wettkampfs und die stetige Weiterentwicklung des Rudersports sind Gründe für Optimismus. Ob die Athleten in Plowdiw ihre Erwartungen erfüllen können, bleibt abzuwarten.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Plowdiw, Bulgarien |
Verletzte | 5 |
Quellen |