Gaming-Wahn! Zocker aus Japan mit Dropped Head Syndrome im Krankenhaus

Ein 25-jähriger Japaner erleidet das Dropped Head Syndrome nach exzessivem Gaming. Ursachen, Folgen und Empfehlungen zur Prävention erläutert.
Ein 25-jähriger Japaner erleidet das Dropped Head Syndrome nach exzessivem Gaming. Ursachen, Folgen und Empfehlungen zur Prävention erläutert.

Japan - Ein besorgniserregender Fall aus Japan zeigt die gesundheitlichen Risiken, die mit exzessivem Gaming verbunden sind. Laut Kosmo entwickelte ein 25-jähriger Mann das sogenannte „Dropped Head Syndrome“ nach jahrelangem intensiven Spielverhalten. Diese Erkrankung führt dazu, dass die Nackenmuskulatur so stark degeneriert, dass der Kopf nicht mehr selbständig in aufrechter Position gehalten werden kann.

Der Mann, der täglich mehr als acht Stunden Videospiele spielte, litt unter einer ungünstigen Körperhaltung. Sein permanent nach vorne geneigter Kopf und das Fehlen regelmäßiger Pausen verstärkten die Problematik. Die gesundheitlichen Folgen waren gravierend und führten zu einer isolierten extensorischen Myopathie, einer seltenen neuromuskulären Störung, die nicht nur Schmerzen, sondern auch die Eigenständigkeit im täglichen Leben beeinträchtigt.

Medizinische Eingriffe und Rehabilitation

Um dem Patienten zu helfen, waren mehrere chirurgische Eingriffe notwendig. Ärzte mussten beschädigte Wirbelabschnitte und Narbengewebe entfernen. Zudem stabilisierten sie den Nackenbereich mithilfe eines Implantats aus Schrauben und Metallstäben. Die ersten Erfolge der Behandlung sind vielversprechend: Nach der Operation kann der Patient seinen Kopf wieder normal heben und in aufrechter Position halten.

Die drastischen gesundheitlichen Folgen des intensiven Gamings werfen ein Licht auf ein breiteres Phänomen, das nicht nur in Japan, sondern weltweit von Bedeutung ist. Eine Studie des Digitalverbandes Bitkom zeigt, dass 2021 jeder zweite Mensch in Deutschland gelegentlich Videospiele spielte. Besonders unter jungen Erwachsenen zwischen 16 und 29 Jahren ist das Gaming populär; 81 Prozent dieser Altersgruppe gaben an, regelmäßig zu spielen.

Risiken und Chancen des Gamings

Die Spielzeit hat sich während der Corona-Pandemie von durchschnittlich fünf auf zehn Stunden pro Woche verdoppelt. Die negativen Aspekte, wie Schlafschwierigkeiten, körperliche Beschwerden und Bewegungsmangel, sind laut Barmer alarmierend. Die WHO erkannte 2018 das exzessive Spielen als psychische Erkrankung an, die als Gaming Disorder bezeichnet wird.

Auf der anderen Seite zeigen langfristige Studien, dass Gaming auch positive Auswirkungen haben kann. Videospiele können soziale Interaktionen fördern, Glückshormone ausschütten und sogar therapeutisch eingesetzt werden, um Wissen zu vermitteln und Verhaltensänderungen zu fördern. In Pflegeeinrichtungen werden Spielekonsolen genutzt, um Gedächtnis und Beweglichkeit von Senioren zu trainieren, was den Alterungsprozess des Gehirns langsamer machen kann.

Die potenziellen Vorteile des Spielens, gepaart mit den damit verbundenen Gesundheitsrisiken, machen es notwendig, klare Regeln für die Bildschirmzeit zu setzen, insbesondere für Kinder. Es ist entscheidend, dass sowohl Eltern als auch die Spieler selbst ein gesundes Gleichgewicht finden, um sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte des Gamings in den Griff zu bekommen.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ursache excessives Gaming
Ort Japan
Verletzte 1
Quellen