Österreichs Musikcharts im Aufwind: Heimische Hits erobern die Spitzenplätze!

Österreich - Am 29. Mai 2025 zeigt sich die österreichische Musikszene in ausgezeichneter Verfassung. Die „Ö3 Austria Top40“ wurden kürzlich aktualisiert und führen auf den ersten drei Plätzen ausschließlich heimische Interpreten. OTS berichtet, dass die Nummer eins von JJs mit dem Hit „Wasted Love“ dominiert wird, gefolgt von Raf Camora und Reezy mit „Connected“ auf Platz zwei und Abor & Tynna mit „Baller“ auf dem dritten Platz. Diese Erfolge spiegeln sich auch in den „Europe Official Top 100“ wider, wo dieselben Künstler ebenfalls Spitzenplätze einnehmen.
Wenn man jedoch einen genaueren Blick auf das Tagesprogramm des Hitradios Ö3 wirft, wird deutlich, dass die heimische Musik nur einen geringen Anteil hat. Laut OTS lag der Anteil am Ö3-Tagesprogramm vor dem Eurovision Song Contest im April 2025 bei 13,3 Prozent, was lediglich 1,8 Titel pro Stunde entspricht.
Herausforderungen und Entwicklungen
Die Diskussion um die Förderung heimischer Musik ist nicht neu. Peter Paul Skrepek, Musiker und Interessenvertreter, äußerte die Hoffnung, dass sich der Anteil örtlicher Klänge im Radio in Zukunft erhöhen wird. Er verweist auf die vergangene Entwicklung in Österreich, die von einem dramatischen Rückgang der heimischen Produktionen geprägt war. Ein bedeutsames Ereignis war das Jahr 1995, als ein deutscher Musikmarktmanager angekündigt hatte, die österreichische Produktion auf null zurückzufahren, was zu einem massiven Rückgang in der Musiksparte führte. Proteste aus der Musikszene wurden in der Folge ignoriert oder abgetan.
Um die Problematik politisch zu adressieren, wurde 1997 die Bürgerinitiative „Österreichische Note“ ins Leben gerufen. Ein Meilenstein war die Musik-Enquete im Jahr 2008, bei der die Misere ausführlich diskutiert wurde. Ein zukunftsweisender Schritt erfolgte im Dezember 2009, als der ORF sich zur Selbstverpflichtung zur Ausstrahlung von heimischer Musik bekennt. 2018 wurden die Vorgaben in der „Musikcharta“ erneuert, um eine Quote für wirtschaftliche Kernzeiten festzulegen.
Der aktuelle Stand der Musikindustrie
Aktuellen Berichten zufolge, darunter auch eine Analyse von ORF, steht die heimische Musikindustrie unter Druck. Schuld daran sind vor allem die zunehmende Dominanz von Streamingdiensten und ein zu geringes Airplay für lokale Künstler. Es besteht ein breiter Konsens in der Branche über die Notwendigkeit einer erhöhten Förderung und Anerkennung. Um die Bedeutung der Branche zu verdeutlichen, zeigt eine Studie des Instituts econmove eine beeindruckende Wertschöpfung von 7,5 Milliarden Euro, was die Musikwirtschaft zur drittstärksten Branche in Österreich erhebt. Sie macht 2,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus und sichert rund 117.000 Arbeitsplätze, sowohl direkt als auch indirekt.
Der diesjährige chartmäßig erhöhte Einfluss heimischer Künstler könnte ein Anzeichen für einen positiven Trend sein. Dennoch bleibt die Herausforderung, den Anteil österreichischer Musik im Radio zu steigern. Die Zielvorstellung setzt an einem europäischen Niveau von mehr als 40 Prozent heimischer Musik im Rundfunk an, was einen erheblichen Schritt zur Stärkung der heimischen Szene bedeuten würde.
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