Österreichs Mehrweg-Revolution: 90 % der Getränke 2025 in Glas!

Kleine Zeitung berichtet über die steigende Bedeutung von Mehrwegverpackungen und aktuelle EU-Vorschriften zur Abfallvermeidung in Österreich.
Kleine Zeitung berichtet über die steigende Bedeutung von Mehrwegverpackungen und aktuelle EU-Vorschriften zur Abfallvermeidung in Österreich.

Österreich - Im Rahmen der neuen gesetzlichen Regelungen zur Abfallvermeidung und zur Förderung von Mehrwegverpackungen müssen ab Anfang 2024 alle Lebensmitteleinzelhändler in Österreich Getränke in Mehrwegverpackungen anbieten. Laut kleinezeitung.at besteht der Großteil der Mehrwegverpackungen in Österreich, nämlich 97,5 Prozent, aus Glas. Diese Regelungen sind Teil eines umfassenden Plans, der darauf abzielt, die Mehrwegquote bis 2025 auf 90 Prozent zu steigern und bis 2026 flächendeckend anzuwenden.

Die Vorschriften umfassen Daten von 360 Unternehmen mit insgesamt 3.911 Filialen über 400 Quadratmetern Verkaufsfläche. Umweltminister Norbert Totschnig hebt die Bedeutung von Mehrwegverpackungen für den Umweltschutz hervor, während Umweltverbände mehr Verbindlichkeit und ambitionierte Vorgehensweisen in der Kreislaufwirtschaft fordern.

EU-Vorschriften zur Verpackungsreduktion

Parallel zu den nationalen Initiativen hat das Europäische Parlament neue Vorschriften zur Reduzierung von Verpackungsmüll und zur Förderung von Kreislaufwirtschaft verabschiedet. Laut europarl.eu stimmen 476 Abgeordnete für diese Verordnung, die eine Verpflichtung für die EU-Staaten beinhaltet, die Abfallmengen bis 2030 um 5 %, bis 2035 um 10 % und bis 2040 um 15 % zu reduzieren.

Zusätzlich müssen Hersteller leichtere Verpackungen anbieten, und ein Verbot für bestimmte Einwegplastikverpackungen tritt ab Januar 2030 in Kraft. Die Vorschriften setzen auch spezielle Ziele für die Wiederverwendung von Verpackungen und verpflichten Endvertreiber, Kundinnen und Kunden die Nutzung eigener Behälter zu ermöglichen.

Potential von Mehrwegverpackungen

Die Ergebnisse eines Forschungsvorhabens über die Förderung von Mehrwegverpackungen zeigen, dass in 13 von 15 untersuchten Segmenten der Verpackungsverbrauch verringert werden kann. Wie das Umweltbundesamt berichtet, ist besonders der gewerbliche Bereich betroffen. Jedoch stehen der breiten Umsetzung, wie Rückgabemöglichkeiten und logistischen Herausforderungen, noch einige Hürden gegenüber. Auch Informationsdefizite und Investitionskosten stellen bedeutende Faktoren dar.

Die Promotion von Mehrwegverpackungen wird als essenziell angesehen, um Abfall zu vermeiden und Umweltbelastungen zu reduzieren. Ein rechtlich verbindliches Mehrwegquote-Modell wird diskutiert, das mindestens 50 % Mehrwegquote für Getränkeverpackungen umfassen könnte.

Lebensmittelverschwendung und Bewusstseinsbildung

In Österreich landen jährlich über eine Million Tonnen genussfähige Lebensmittel im Müll, was die Dringlichkeit von Initiativen zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung verdeutlicht. Das Projekt „Isst das jemand?“ zielt darauf ab, das Bewusstsein für diesen Missstand zu schärfen und Handlungstipps zur Vermeidung zu geben. Laut den Zahlen der kleinezeitung.at entstehen 54 Prozent der vermeidbaren Lebensmittelabfälle in Privathaushalten.

Durch die Kombination von gesetzgeberischen Maßnahmen, bewusstseinsfördernden Kampagnen und der Unterstützung durch Unternehmen könnte Österreich einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft machen.

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Vorfall Umwelt
Ort Österreich
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