Österreich sichert sich Leonardo-Jets: Grüne fordern Preisklärung!

Hörsching, Österreich - Österreich plant die Beschaffung von 12 M-346FA (Fighter Attack) Jets von Leonardo, um die veraltete Saab 105-Flotte zu ersetzen. Das Ministerium für Verteidigung rechnet damit, dass die genauen Kosten für diese Flugzeuge bis Ende Juni 2025 vorliegen werden. Die Beschaffung erfolgt im Rahmen eines Government-to-Government-Geschäfts mit Italien und wurde durch eine Marktanalyse untermauert, die ergab, dass nur die M-346 und der südkoreanische T-50 die erforderlichen operativen Kriterien erfüllten. Aufgrund von Betriebskosten und Geschwindigkeit fiel die Wahl jedoch auf die M-346, während der T-50 als zu teuer erachtet wurde. Dies berichtet die Kleine Zeitung.
Die detaillierte Planung beinhaltete eine klare Trennung zwischen der Planungs- und Beschaffungsphase, wobei Experten operative Anforderungen in ein technisches Leistungsprofil umsetzten. Die M-346FA wird als leichtes Kampfflugzeug entwickelt und soll die österreichische Luftwaffe auf den neuesten technologischen Stand bringen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hatte bereits im September 2024 geäußert, dass ein gemeinsamer Kauf mit Italien in Betracht gezogen wird. Der Vertrag folgt einem Absichtserklärungsabkommen von Dezember 2024, das die militärische Zusammenarbeit zwischen den beiden Nationen stärken soll.
Details zur M-346FA
Die M-346FA ist nicht nur als Fortbildungstrainer konzipiert, sondern auch als leichtes Kampfjet mit umfassenden Dual-Role-Fähigkeiten. Ihr Einsatz umfasst verschiedene Rollen wie Luftverteidigung, Nahunterstützung und Aufklärung. Insgesamt sollen 12 Flugzeuge im Rahmen des Abkommens beschafft werden, wobei die Option auf 12 weitere besteht. Das Paket beinhaltet neben den Jets auch Schulungsgeräte und umfangreiche Ausbildungsmaterialien für Piloten, wie den Vollmissionstrainer und Live Virtual Constructive (LVC) Fähigkeiten. Zudem sind auch Ausrüstungs-Kits für die FA-Konfiguration sowie integrierte Systeme für modernen Luftkampf vorgesehen, so The Aviationist.
Die im Jahr 2024 in der M-346 eingeführte Technologie gilt als fortschrittlich im Bereich der Luftfahrt. Geplant sind Verbesserungen des Cockpits, neue Navigations- und Waffensysteme sowie eine Integration zeitgemäßer Waffentechnologien wie des AESA-Radars. Während der Vertrag derzeit noch verhandelt wird, wird die genaue Höhe des Kaufpreises noch veröffentlicht.
Kritik und Herausforderungen
Die geplante Beschaffung stößt besonders bei den Grünen auf Widerstand, die bemängeln, dass auf eine internationale Ausschreibung verzichtet wurde und der Kaufpreis im Vergleich zu anderen Ländern überhöht erscheine. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich maßgeschneiderter technischer Anforderungen, die möglicherweise nicht im besten Interesse der Verteidigung stehen, wie die Kleine Zeitung berichtete.
Der Fokus auf europäische Anbieter wie Leonardo ist Teil eines größeren Trends in der europäischen Rüstungsindustrie, die darauf abzielt, durch gemeinsame Beschaffungen Kosteneinsparungen zu erzielen und die Interoperabilität der Streitkräfte zu verbessern. Initiativen wie der Europäische Verteidigungsfonds, der Investitionen in den militärisch-industriellen Sektor fördert, und Programme wie EDIRPA sind strategische Instrumente zur Förderung der Rüstungszusammenarbeit innerhalb der EU, wie in Ithy erläutert wird.
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Ort | Hörsching, Österreich |
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