Österreich öffnet die Türen für gefährdete Wissenschaftler und Studierende

Österreich - Österreich hat sich in einem bemerkenswerten Schritt entschieden, seine Türen für gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende aus den USA zu öffnen. Diese Initiative folgt einem grundlegenden Wechsel in der politischen Haltung des Landes, besonders im Vergleich zur derzeitigen US-Administration unter Präsident Donald Trump. Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) betont nach einer Regierungssitzung die Bedeutung internationaler Solidarität und die Notwendigkeit, Betroffenen Unterstützung zu bieten. Laut Kleine Zeitung wird dazu die Plattform Euraxess als zentraler „One-Stop-Shop“ für Talente genutzt.
Zusätzlich werden umfassende Programme des Wissenschaftsfonds FWF und der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) beworben, die jungen und etablierten Forschenden verschiedene Fördermöglichkeiten bieten, darunter:
- Esprit für Forscher:innen am Beginn ihrer Karriere.
- Astra für fortgeschrittene Postdocs.
- Academy Fellowships für hochrangige Forscher:innen.
- Berta Karlik-Fellowships für Frauen.
Unterstützung für gefährdete Studierende
Ein bedeutender Aspekt dieser Initiative ist das neu eingeführte Programm „Students at risk“, das von der Agentur für Bildung und Internationalisierung (OeAD) in Kooperation mit der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) ins Leben gerufen wurde. Es sieht die Bereitstellung von monatlichen Stipendien in Höhe von 1.200 Euro für circa 50 gefährdete Studierende vor. Diese Stipendien richten sich an Studierende, die aufgrund von demokratiefeindlichen politischen Maßnahmen gezwungen sind, ihr Studium nicht fortzusetzen, und sollen einen sicheren Wechsel an eine österreichische Hochschule ermöglichen.
Diese umfassenden Unterstützungsmaßnahmen sind Teil eines größeren Netzwerks von Programmen, die von verschiedenen Organisationen ins Leben gerufen wurden, um gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu unterstützen. Wie die Humboldt-Stiftung berichtet, bietet das Institute of International Education’s Scholar Rescue Fund (IIE-SRF einjährige Teilstipendien, die bei Bedarf um ein weiteres Jahr verlängert werden können. Zudem unterstützen verschiedene Stiftungen in Deutschland, wie die Gerda Henkel Stiftung, gefährdete Forschende und ermöglichen ihnen die Fortsetzung ihrer Forschung im Ausland.
Programme zur Integration in Deutschland
Die Philipp Schwartz-Initiative ermöglicht es deutschen Hochschulen, gefährdete Forschende für bis zu 24 Monate aufzunehmen, und ergänzt die bestehenden Förderprogramme, die viele Instituti0onien unterstützen. Insbesondere die Heinrich-Heine-Universität (HHU) hat sich erfolgreich als aufnehmende Institution beworben und wird zukünftig Neuanträge zentral bearbeiten. Die nächste Ausschreibungsrunde für Anträge wird voraussichtlich im September 2025 stattfinden. Um sich zu bewerben, müssen die Forschenden eine Promotion oder einen vergleichbaren akademischen Grad nachweisen und dürfen zum Zeitpunkt der Antragstellung nicht mehr als drei Jahre außerhalb ihres Heimatlandes sein.
Diese Maßnahmen zeigen deutlich, wie wichtig es ist, internationale Wissenschaftler zu unterstützen und gefährdete Talente in einem zunehmend unsicheren globalen Umfeld zu integrieren. Es ist nicht nur eine Frage der Unterstützung, sondern auch der Verantwortung, die akademische Gemeinschaft global zusammenzuhalten und zu stärken.
Details | |
---|---|
Ort | Österreich |
Quellen |