ÖGK-Revolution: Ärzte fordern grundlegende Reformen für Patienten!

Am 28.05.2025 diskutieren Experten das ÖGK-Sparprogramm und die digitale Gesundheitsstrategie zur Optimierung der Patientenversorgung.
Am 28.05.2025 diskutieren Experten das ÖGK-Sparprogramm und die digitale Gesundheitsstrategie zur Optimierung der Patientenversorgung.

Österreich - Am 28. Mai 2025 fand ein Dialog zwischen der Österreichischen Ärztekammer und der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) statt. Die Diskussion drehte sich vor allem um das Sparprogramm der ÖGK und dessen Auswirkungen auf eine adäquate Versorgung der Patientinnen und Patienten. In den kommenden zwei Jahren sind erhebliche, dreistellige Millionenbeträge für die ÖGK eingeplant. Edgar Wutscher, Vizepräsident der Ärztekammer, erwartet, dass die ÖGK die seit einigen Monaten stockenden Honorarverhandlungen wieder aufnimmt.

Wutscher hatte klare Forderungen: Er fordert eine grundlegende Erneuerung des Gesundheitssystems und bietet an, Vorschläge zur Kostensenkung zu unterbreiten, die die Patienten nicht zusätzlich belasten sollen. Seiner Ansicht nach könnten bis zu 85 Prozent des Budgets der ÖGK durch gezielte Strukturverbesserungen optimiert werden. Insbesondere kritisierte er die Aufforderung an Ärzte, weniger MRTs und CTs zu verordnen, da diese wichtige Diagnoseinstrumente darstellen.

Kritik an Einsparungen

Wutscher warnte davor, dass Einsparungen oft an den falschen Stellen vorgenommen werden und betonte, dass Potenziale für Einsparungen vielmehr in anderen Bereichen liegen. Ein Beispiel für ineffiziente Strukturen sind die ÖGK-eigenen Telemedizinangebote, die parallel zu anderen vorhandenen Dienstleistungen bestehen.

In der Diskussion wurde auch die Notwendigkeit betont, mehr in Prävention und digitale Infrastruktur zu investieren, um die Patientenversorgung insgesamt zu verbessern und um doppelte Untersuchungen zu vermeiden. Unterstützung kommt auch von Angelika Widhalm, der Präsidentin des Bundesverbandes Selbsthilfe Österreich, die eine stärkere Einbindung von Patientenvertretungen in Entscheidungsprozesse fordert.

Die Rolle der ÖGK

Die ÖGK ist der größte Krankenversicherungsträger in Österreich und bietet Schutz für 7,6 Millionen Menschen im Krankheitsfall. Ihr Ziel ist es, den Versicherten sowie deren Familien zu helfen, gesund zu werden und nachhaltig zu leben. Deshalb betont die ÖGK auch die Bedeutung von Bewegung für Gesundheit und Wohlbefinden und investiert in den Ausbau des Versorgungs- und Leistungsangebots sowie in digitale Angebote. Diese Initiativen sollen helfen, die Gesundheitsversorgung zu verbessern und Stillstand zu vermeiden (gesundheitskasse.at).

Digitale Gesundheitsstrategie

Um die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern, hat Österreich die „eHealth-Strategie“ entwickelt, die am 10. Juli 2024 vorgestellt wurde. Diese Strategie sieht den digitalen Zugang zum Gesundheitssystem und zu Gesundheitsdaten für alle Bürgerinnen und Bürger bis 2030 vor. Teil dieser Strategie sind unter anderem telemedizinische Angebote und digitale Gesundheitsapps, die im Rahmen eines Pilotprojekts ab 2025 eingeführt werden sollen (gesundheit.gv.at).

Einige der strategischen Ziele umfassen die Verbesserung der Gesundheitsanwendungen für Menschen mit chronischen Erkrankungen, sowie den Ausbau der elektronischen Gesundheitsakte (ELGA). Diese wird künftig Informationen über Medikamente, Vorerkrankungen und Laborbefunde enthalten und somit den Zugriff auf wichtige Gesundheitsdaten für Ärzte, Gesundheitsberufe und Patienten verbessern.

Die Verantwortlichen haben außerdem angekündigt, dass die Gesundheitshotline 1450 zur ersten Anlaufstelle für Gesundheitsfragen ausgebaut wird, während die Datensicherheit eine zentrale Rolle in diesem Transformationsprozess spielt, wie Gesundheitsminister Johannes Rauch betont hat. Zudem werden jährlich 51 Millionen Euro für die Digitalisierung des Gesundheitssystems bereitgestellt.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ort Österreich
Quellen