ÖFB-Zoff: Spieler fordern Reformen – Wer hat die Macht im Verband?

Wolfgang Bartosch ist neuer Interimspräsident des ÖFB. Er spricht über interne Konflikte, Strukturreformen und Zusammenarbeit mit Ralf Rangnick.
Wolfgang Bartosch ist neuer Interimspräsident des ÖFB. Er spricht über interne Konflikte, Strukturreformen und Zusammenarbeit mit Ralf Rangnick.

Bregenz, Österreich - Nach tumultuösen Entwicklungen im Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) hat Wolfgang Bartosch am Freitag sein Amt als Interimspräsident angetreten. Der 66-jährige Jurist kündigte an, trotz interner Gegner wie Tirols Josef Geisler und Oberösterreichs Gerhard Götschhofer, die gegen seine Wahl juristische Schritte andeuten, entschlossen an der Reform des Verbands zu arbeiten. Bartosch erklärte: „Ich blicke Götschhofers angekündigter Klage gelassen entgegen“, und betonte seinen Rückhalt im Präsidium. Die Strukturreform und die Suche nach einem neuen CEO stehen ganz oben auf seiner Agenda, mit einem geplanten Zeitrahmen bis Ende März 2025 für die endgültige Beschlussfassung.

Konflikt zwischen Spielern und Funktionären

Unterdessen brodelt ein Konflikt innerhalb des ÖFB, der sich zugespitzt hat. Stars wie David Alaba und Marcel Sabitzer haben öffentliche Kritik an den Funktionären geübt und fordern Veränderungen im Verband. Alaba wandte sich in einer E-Mail an die ÖFB-Führung, um ein persönliches Treffen zu verlangen, nachdem die Kündigung von Geschäftsführer Bernhard Neuhold beschlossen wurde. Rangnick und das Team sehen in Neuhold eine Schlüsselperson für die Entwicklung des Nationalteams, da er die Ressourcen effizient für den sportlichen Erfolg nutzt. Laut Wiener Zeitung haben die Spieler das Gefühl, dass ihre Stimmen nicht ernst genommen wird, und drängen auf mehr Professionalität: „Wir hinterfragen Handlungen“, so Sabitzer.

In einem hitzigen Austausch zwischen dem Mannschaftsrat und den Funktionären mussten die Spieler erkennen, dass die internen Machtkämpfe das Team lähmen. Rangnick wendete sich gegen die Entscheidung der Funktionäre: „Wir sind doch keine Schülermannschaft“, klagten die Spieler intern. Der Rücktritt von Präsident Klaus Mitterdorfer hat die Situation weiter verschärft. Es ist nun unklar, wie die zukünftige Führung des ÖFB gestaltet wird und ob die Spieler tatsächlich in der Lage sind, die notwendige Reform durchzusetzen, um dem Verband ein professionelleres Gesicht zu geben.

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Vorfall Regionales
Ort Bregenz, Österreich
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