Skandal bei AUA: Ermittlungen nach Hagel-Drama weiten sich aus!

Fast zehn Monate nach dem Hagelunwetter, das eine Maschine der Austrian Airlines (AUA) beschädigte, geht die juristische Aufklärung in eine neue Runde. Laut oe24.at hat die Staatsanwaltschaft Wien Ermittlungen gegen die Leiterin sowie sechs weitere Personen der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB) eingeleitet. Die Beschuldigungen umfassen Amtsmissbrauch, Begünstigung und Beweismittelunterdrückung, wobei nicht alle Verdächtigen gleichermaßen betroffen sind.

Die Vorfälle ereigneten sich am 9. Juni 2024, als ein Airbus A320 auf dem Rückflug von Palma de Mallorca nach Wien in eine Gewitterzelle geriet und einen Notruf („Mayday“) absetzte. Die Maschine landete sicher am Flughafen Wien-Schwechat, jedoch erlitt sie erhebliche Schäden. Trotz der dramatischen Situation kamen glücklicherweise keine Passagiere zu Schaden.

Ermittlungen und Sicherstellung von Beweismitteln

Vor drei Wochen wurden im Verkehrsministerium Cockpit Voice Recorder und Flugdatenschreiber der betroffenen Maschine sichergestellt, da die SUB diese nicht freiwillig herausgegeben hatte. Dies führte zu einer Sachverhaltsdarstellung von Passagieranwalt Wolfgang List bei der Staatsanwaltschaft Wien, die Verdacht auf Korruption und andere Straftaten äußert. Laut oe24.at wird der Anfangsverdacht von der Wiener Anklagebehörde geprüft und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Im Zwischenbericht der SUB wird von einem „Incident“ und nicht von einem „Unfall“ gesprochen. List kritisierte die SUB zudem für die Verhinderung der Veröffentlichung der sicherheitsrelevanten Aufzeichnungen. Währenddessen muss das Oberlandesgericht Wien entscheiden, ob die Sicherstellung der Aufzeichnungen rechtens war. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg untersucht weiterhin den Vorwurf der fahrlässigen Gemeingefährdung.

Internationale Gutachten und deren Bedeutung

Internationale Privatgutachten bescheinigen, dass es sich um einen „schweren Störfall“ handelt. Die Cockpit Voice Recorder und die Flugdatenschreiber sind bisher noch nicht ausgewertet worden, und ein Ende des Ermittlungsverfahrens ist aufgrund der Vielzahl an Erhebungen noch nicht in Sicht. Die Vorgehensweise der SUB wird kritisch betrachtet, insbesondere da die Untersuchungen auch im Kontext der Prävention von zukünftigen Unfällen stehen.

Zusätzlich ist es wichtig zu wissen, dass die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) gemäß der Verordnung Nr. 996/2010 und dem Flugunfalluntersuchungsgesetz tätig wird, um Unfälle und schwere Störungen mit zivil zugelassenen Luftfahrzeugen zu untersuchen. Ihre Untersuchungen sind unabhängig von Justiz- oder Verwaltungsverfahren und dienen der Unfallprävention, wie bfu-web.de erläutert.

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