Netzentgelte senken: Energiereferenten fordern radikale Maßnahmen!

LH-Stv. Stephan Pernkopf fordert auf Konferenz in Wien Maßnahmen zur Senkung steigender Netzentgelte und sichert intelligenten Netzausbau.
LH-Stv. Stephan Pernkopf fordert auf Konferenz in Wien Maßnahmen zur Senkung steigender Netzentgelte und sichert intelligenten Netzausbau.

Wien, Österreich - Heute, am 23. Mai 2025, fand in Wien eine wichtige Konferenz der Landes-Energiereferenten statt, bei der der österreichische LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf wesentliche Vorschläge zur Senkung der Strom-Netzentgelte und zur Sicherung des Netzausbaus einbrachte. In den letzten Jahren sind die Kosten für die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien gesunken, jedoch sind die Netzentgelte gestiegen. Pernkopf forderte Maßnahmen, um die steigenden Netztarife sowohl für Haushalte als auch für die Wirtschaft abzufedern. Diese Herausforderung ist nicht nur lokal, sondern zeigt auch das zunehmende Ungleichgewicht in anderen Regionen, wie das Umweltbundesamt zeigt.

Pernkopf betonte die Notwendigkeit von neuen technischen Möglichkeiten, innovativen Berechnungsansätzen und Finanzierungsmodellen zur Bewältigung der steigenden Kosten. Insbesondere infrastrukturelle Fonds könnten dazu beitragen, die Netzkosten zu senken. Unterstützt wird er dabei von Staatssekretärin Elisabeth Zehetner, die versicherte, dass die Bundesregierung aktiv an der Senkung der Netzkosten arbeitet. Sofortmaßnahmen wie die Verlängerung der Abschreibungsdauern für bestehende Netze auf 40 Jahre stehen ebenfalls zur Diskussion.

Vorschläge für eine gerechtere Verteilung der Kosten

Eine Einigung unter den Energiereferenten der Bundesländer verdeutlichte die Notwendigkeit, Lösungen für das bestehende Problem zu finden. Ein zentrales Konzept, das gefordert wurde, ist die Ausarbeitung einer österreichweiten Speicherstrategie, um Netze zu entlasten und den Eigenverbrauch zu erhöhen. Darüber hinaus wurden langfristige Fördermodelle und rechtliche Rahmenbedingungen für Speicherstrategien als notwendig erachtet.

Zusätzlich wird eine Diskussion über den Ausbau der Geothermie und entsprechende Förderprogramme geführt. Unter den Energiereferenten besteht ein einstimmiges Bekenntnis zur Realisierung einer 100%igen Deckung der österreichischen Stromversorgung durch erneuerbare Energieträger bis 2030. Damit betonen sie die Verantwortung aller Bundesländer zur Erreichung dieses Ziels.

Herausforderungen für die Haushaltskunden

Die aktuelle Lage sorgt auch außerhalb Österreichs für Diskussionen. Laut der BDEW-Strompreisanalyse zahlen Haushaltskunden im Jahr 2025 im Durchschnitt 10,95 ct/kWh für Netzentgelte, was 27,6% des Gesamtstrompreises entspricht. Die Steuern, Abgaben und Umlagen sind mit 12,71 ct/kWh sogar höher als im Vorjahr und machen 32% des Gesamtpreises aus.

Für Haushaltskunden außerhalb entlasteter Verteilnetzgebiete wird eine Kostensteigerung von etwa 1,2 Cent pro kWh prognostiziert, was bei einem Verbrauch von 3.500 kWh rund 42 Euro pro Jahr entspricht. Demgegenüber steht eine Entlastung in entlasteten Gebieten von etwa 200 Euro pro Jahr bei vergleichbarem Verbrauch. Somit wird deutlich, dass eine umfassende Netzentgeltreform notwendig ist, um regionale Unterschiede zu verringern und somit auch politische Spannungen zu entschärfen.

Die Situation erfordert nun ein schnelles Handeln, um eine flächendeckende und gerechte Lösung für alle Beteiligten zu finden. Erneuerbare Energien sind eine zentrale Säule der zukünftigen Energieversorgung, und die strukturellen Rahmenbedingungen müssen angepasst werden, um diesen Wandel effektiv zu unterstützen.

Details
Vorfall Regionales
Ort Wien, Österreich
Quellen