Rechtsextreme Zelle in Deutschland: Experten warnen vor TikTok-Terror!

Fünf rechtsextreme Verdächtige in Deutschland festgenommen; Terrorismusforscher warnt vor Radikalisierung über soziale Medien.
Fünf rechtsextreme Verdächtige in Deutschland festgenommen; Terrorismusforscher warnt vor Radikalisierung über soziale Medien.

Deutschland - Am 23. Mai 2025 berichtete der Terrorismusforscher Peter R. Neumann über die steigende Radikalisierung von Jugendlichen im Internet. In der ORF-Sendung „ZiB 2“ lobte Neumann die digitale Präsenz der österreichischen Polizei und hob hervor, dass sich extremistische Jugendliche zunehmend über Plattformen wie TikTok, Instagram und Telegram radikalisierten. Diese Entwicklung sei alarmierend, da es nicht mehr nur um ideologische Überzeugungen gehe; junge Menschen würden schnell gewaltbereit, sowohl im islamistischen als auch im rechtsextremen Spektrum. Dabei fordert Neumann eine Modernisierung der polizeilichen Methoden, um dieser Herausforderung effizient zu begegnen.

In diesem Kontext wurden am selben Tag fünf mutmaßliche Mitglieder einer rechtsextremen Terrorzelle in Deutschland festgenommen. Neumann kritisierte die Rolle der deutschen Behörden und wies darauf hin, dass der Zugriff auf die Terrorzelle möglicherweise durch journalistische Recherchen und nicht durch eigene Ermittlungen zustande gekommen sei. Dies wirft Fragen zur Effizienz und den Arbeitsmethoden von Sicherheitsbehörden in Deutschland auf.

Risiken der digitalen Radikalisierung

Eine Veröffentlichung des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), die sich eingehend mit der Radikalisierung im Internet beschäftigt, beschreibt, wie rechtsextremistische Akteure das Internet ausnutzen. Die Broschüre beleuchtet die Mechanismen, durch die das Internet die Radikalisierung fördert, und analysiert strategische Kommunikationswege sowie die Nutzung von Social-Media-Plattformen wie Facebook, X (ehemals Twitter) und Telegram. Diese Plattformen dienen nicht nur der Verbreitung von rassistischer und antisemitischer Propaganda, sondern ermöglichen auch die Vernetzung und Rekrutierung neuer Anhänger.

In der Broschüre werden verschiedene Kapitel vorgestellt, die sich mit der Nutzung von Internetplattformen, den von Rechtsextremisten verwendeten Agitationsmitteln sowie der Rolle des Internets in der (Selbst-)Radikalisierung auseinandersetzen. Besonders hervorzuheben ist die Wirkung von Imageboards und die subtile Agitation durch verdeckte Botschaften, die es den Extremisten ermöglichen, ihre Ideologie unauffällig zu verbreiten und den politischen Diskurs zu beeinflussen. Das BfV betont, dass die Radikalisierung sowohl individuell als auch durch das Nutzerverhalten anderer gesteigert werden kann.

Zukunftsperspektiven und Notwendigkeiten

Neumann äußerte seine Bedenken bezüglich eines Gutachtens des deutschen Verfassungsschutzes zur AfD, das die Partei als „gesichert rechtsextremistisch“ einstuft. Er kritisiert das Verfahren als „schludrig und sehr schnell gemacht“ und warnt davor, dass solche Mängel die Klarheit der Botschaft gefährden. Der Verfassungsschutz verfolgt hinsichtlich dieser Themen einen integrativen Ansatz, indem er mit internationalen Partnerbehörden zusammenarbeitet und eine nachhaltige Selbstregulierung bei Internetplattformen fordert, um gegen Hass und Hetze vorzugehen.

Die digitale Infrastruktur und der Charakter des Internets als zentraler Radikalisierungsraum stellen Sicherheitsbehörden vor große Herausforderungen. In Anbetracht der Entwicklungen ist es unerlässlich, dass auch die Zivilgesellschaft sich aktiv an Maßnahmen gegen rechtsextremistische Agitation im Netz beteiligt.

Details
Vorfall Terrorismus
Ort Deutschland
Festnahmen 5
Quellen