Nach Graz-Massaker: Dringende Forderungen nach mehr Schulpsychologen!
Nach Graz-Massaker: Dringende Forderungen nach mehr Schulpsychologen!
BORG Dreierschützengasse, Graz, Österreich - Der tragische Amoklauf an einer Schule in Graz hat das gesamte Land erschüttert und für eine Welle der Trauer und des Schocks gesorgt. Am 17. Juni 2025 kam es zu einem Übergriff im BORG Dreierschützengasse, einem Oberstufengymnasium mit rund 400 Schüler:innen und 43 Lehrkräften. Bei der Gewalttat, die am Vormittag gegen 10:00 Uhr begann, wurden 11 Menschen, darunter acht Schüler, getötet. Der Täter, ein 21-jähriger ehemaliger Schüler, beging in der Folge Suizid in der Schule. Die genauen Beweggründe für die Tat sind bislang unklar, es gibt jedoch keine Bestätigungen zu Medienberichten über Mobbing als Motiv.
Die Schulleitung hatte zuvor präventive Maßnahmen wie ein Nachhilfesystem unter dem Motto „SchülerInnen helfen SchülerInnen“ sowie wöchentliche Angebote im Jugendcoaching implementiert. Dennoch zeigt der Vorfall, wie dringlich zusätzliche psychosoziale Unterstützungsangebote sind. Die Schule bleibt aufgrund der Tragödie vorläufig geschlossen, und ein Kriseninterventionsteam steht den Betroffenen zur Seite. Auch ein Großaufgebot an Einsatzkräften, einschließlich der Spezialeinheit Cobra, war vor Ort.
Ankündigungen zur Schulpsychologie
In Reaktion auf die erschütternde Gewalttat haben die Parteien ÖVP, SPÖ und NEOS in einer Regierungserklärung eine Aufstockung der Schulpsychologie und Schulsozialarbeit angekündigt. Bildungsminister gibt an, dass diese Erhöhung bereits im Budget eingeplant war. Sigi Maurer, stellvertretende Klubobfrau und Bildungssprecherin der Grünen, äußert jedoch ihre Enttäuschung über die möglicherweise nur minimale Umsetzung dieser Ankündigung. Ihre Forderung lautet, die Versprechen tatsächlich einzuhalten und den Bedarf an psychosozialer Betreuung zu decken.
„Viele Menschen, insbesondere junge, setzen Hoffnung in diese Ankündigungen“, betont Maurer. Sie fordert einen Phasenplan und eine größere Ambition, um einen tatsächlichen Zugang zu psychosozialer Unterstützung zu sichern. Zahlreiche Rückmeldungen von Pädagog:innen, Schüler:innen, Schulsprecher:innen und Eltern machen deutlich, dass Handlungsbedarf besteht. Maurer appelliert an die Regierung, die versprochene massive Aufstockung der Mittel für die Schulpsychologie umzusetzen.
Langfristige Auswirkungen von Gewalt
Der Vorfall in Graz ist nicht nur ein erschreckendes Beispiel für Gewalt an Schulen, sondern legt auch die Bedeutung von Gewaltprävention und psychologischer Unterstützung für Schüler:innen offen. Studien zeigen, dass Erfahrungen mit Gewalt langfristige Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und Lebenszufriedenheit der Betroffenen haben. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf ein sicheres und gewaltfreies Leben. Ein positives Umfeld kann aggressives Verhalten und Diskriminierung unterbinden und Gewaltpräventivarbeit sollte Ängste der Kinder thematisieren.
Die Politik ist nun gefordert, nicht nur auf die schockierenden Ereignisse zu reagieren, sondern auch nachhaltige Lösungen zu schaffen. Eine gemeinsame Grundhaltung in Schulen sowie eine Null-Toleranz gegen Gewalt müssen gefördert werden, um einen sicheren Lebensraum für alle Schüler:innen zu gewährleisten.
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Ort | BORG Dreierschützengasse, Graz, Österreich |
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