Mobiles Lerncafé startet im Görtschitztal – Bildung für alle Kinder!

Mobiles Lerncafé im Görtschitztal bietet Kindern von 6 bis 15 Jahren Zugang zu Bildung und Unterstützung. Projekt startet am 21. Mai 2025.
Mobiles Lerncafé im Görtschitztal bietet Kindern von 6 bis 15 Jahren Zugang zu Bildung und Unterstützung. Projekt startet am 21. Mai 2025.

Klein St. Paul, Österreich - Ein neues Angebot für Schüler*innen im Göritschitztal soll die Bildungschancen in ländlichen Regionen verbessern. Das mobile Lerncafé, das heute seine Pforten öffnet, richtet sich an Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren, die keinen Zugang zu stationären Lerncafés haben. Laut Klick Kärnten wird das Lerncafé zweimal wöchentlich in beiden Gemeinden angeboten und bietet nicht nur eine gesunde Jause, sondern auch Unterstützung bei Hausaufgaben und gezieltes Lernen für Tests.

Ernst Sandriesser, Direktor der Caritas, hebt hervor, dass Bildung kein Privileg der Stadt sein darf, und unterstreicht somit die Relevanz des Projekts für die regionale Bildungsgerechtigkeit. Andreas Grießer von der Kelag-Stiftung ergänzt, dass das Lerncafé Hoffnung, motivation und Lernmaterialien zu den Kindern bringt. Derzeit werden zehn Schüler*innen betreut, mit dem Ziel, bis Herbst 30 Kinder zu erreichen.

Freiwillige Lernhelfer*innen gesucht

Im Rahmen dieser Initiative werden zudem zusätzliche freiwillige Lernhelfer*innen gesucht. Interessierte können sich an die Caritas wenden, um einen Beitrag zu leisten. Klein St. Pauls Bürgermeisterin Gabriele Dörflinger lobt das Lerncafé als wichtigen Schritt zur Förderung der Bildungsgerechtigkeit im ländlichen Raum. Auch Brückls Bürgermeister Harald Tellian beschreibt das Angebot als „enorme Entlastung“ für viele Familien und als Zeichen des Zusammenhalts in der Region.

Soziale Bildungsungleichheiten, die den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft abhängig machen, sind ein zentrales Problem im deutschen Bildungssystem. Laut bpb.de haben Schüler*innen aus weniger begünstigten sozialen Schichten oft geringere Bildungschancen. Bildungserfolg kann dabei anhand verschiedener Merkmale wie Partizipation, Leistungen, Leistungsbewertung und Zertifizierung gemessen werden, die im Zusammenhang mit ökonomischem, kulturellem und sozialem Kapital der Herkunftsfamilien stehen.

Die COVID-19-Pandemie hat diese Ungleichheiten verstärkt; über 50% der Lehrkräfte bemerkten eine Zunahme des Einflusses des Elternhauses auf die Leistungen der Schüler*innen. Das zeigt sich deutlich in der Studie von bpb.de, die konstatiert, dass der Mangel an digitaler Ausstattung während der Schulschließungen als größte Hürde galt. Digitale Kompetenzen sind entscheidend, um im heutigen Bildungssystem zu bestehen, jedoch haben Schüler*innen aus Familien mit niedrigem kulturellem Kapital oft nicht die gleichen Möglichkeiten zur digitalen Teilhabe.

Ein Drittel der Schüler*innen erzielte nicht mehr als die unteren Kompetenzstufen in digitalen Fähigkeiten. Der Zugang zu digitalen Medien und die Ausstattung mit technischer Infrastruktur ist daher essentiell, um Bildungsungleichheiten abzubauen und die Teilhabe aller Schüler*innen am Lernprozess zu gewährleisten. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, sind Investitionen in eine moderne Bildungsinfrastruktur und die Entwicklung qualitativ hochwertiger digitaler Lerninhalte notwendig.

Das Lerncafé im Göritschitztal stellt einen positiven Schritt in die richtige Richtung dar, um Benachteiligungen entgegenzuwirken und den Zugang zu Bildungsressourcen auch in ländlichen Gebieten zu sichern. Es bleibt zu hoffen, dass Initiativen wie diese Schule und Familie zusammenbringen und einen nachhaltigen Einfluss auf die regionale Bildungsgerechtigkeit ausüben.

Details
Vorfall Bildung
Ort Klein St. Paul, Österreich
Quellen