Mini-Handys hinter Gittern: Frankreichs Polizei schlägt zu!

Frankreich - In einem großangelegten Einsatz hat die französische Polizei Hunderte von Mini-Handys beschlagnahmt, die von Insassen in 66 Haftanstalten für kriminelle Aktivitäten genutzt wurden. Die Razzia, die unter dem Namen „Prison Break“ bekannt ist, richtete sich gezielt gegen die winzigen Mobiltelefone, die aus China importiert wurden und als nahezu unauffindbar gelten. Laut der Staatsanwaltschaft in Paris wurden insgesamt 164 Handys beschlagnahmt, darunter 88 der besagten Miniatur-Modelle, die etwa so groß wie ein Feuerzeug sind.
Die Ermittlungen führen auf einen Händler, dessen Website beschlagnahmt wurde. SKundeninformationen wurden ausgewertet, um die Fäden zu den kriminellen Netzwerken zu ziehen. Dabei wurden in einem Lagergebäude 500 Mini-Handys für den Versand sowie 70.000 Euro Bargeld sichergestellt. Gegen den Händler wurden bereits Maßnahmen wegen illegaler Transaktionen eingeleitet, und zwei Verdächtige befinden sich in Untersuchungshaft, wie Kleine Zeitung berichtet.
Kriminelle Nutzung der Mini-Handys
Die Mini-Handys waren speziell dafür konstruiert, den Sicherheitskontrollen in Gefängnissen zu entgehen. Manche der Telefone wurden für schwerwiegende Straftaten wie Drogenhandel, Betrug, Brandstiftungen und sogar Auftragsmorde verwendet. Schätzungen zufolge befinden sich etwa 5.000 dieser Geräte in französischen Gefängnissen, die für kriminelle Aktivitäten eingesetzt werden. Diese alarmierenden Zahlen wurden auch von Tagesspiegel bestätigt.
Die französischen Sicherheitskräfte, unterstützt von den nationalen Nachrichtendiensten für Strafvollzugsanstalten, kümmern sich intensiv um die Auswertung der beschlagnahmten Telefone. Die europäische Justizbehörde Eurojust wurde ebenfalls informiert, um andere Mitgliedsländer über die Entwicklungen in den Ermittlungen auf dem Laufenden zu halten.
Ein gefährliches Geschäft
Das illegale Geschäft mit den Mini-Handys floriert, und die Produkte sind als unauffällig und schwer nachweisbar beworben worden. Laut einer Aussage von Staatsanwältin Laure Beccuau war es illegal, solchen Modellen den Zugang in die Haftanstalten zu gewähren. Die Schließung der Betreiber-Website hatte in diesem Zusammenhang große Bedeutung. Insgesamt sind drei Händler, die die Telefone in Frankreich verkauften, in Gewahrsam genommen worden, wie Trendyone berichtet.
Die Razzia und die anschließenden Festnahmen sind ein Zeichen für den verstärkten Kampf der französischen Behörden gegen den illegalen Telekomanbau im Strafvollzug und deren Bedrohung für die öffentliche Sicherheit.
Details | |
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Vorfall | Drogenhandel, Betrug, Brandstiftung, Mord/Totschlag |
Ursache | illegaler Verkauf, Verwendung in der Haft |
Ort | Frankreich |
Festnahmen | 5 |
Schaden in € | 70.000 |
Quellen |