Millionenkrieg zwischen Benko und Berninghaus: Wer trägt die Schuld?

Millionenkrieg zwischen Benko und Berninghaus: Wer trägt die Schuld?

Innsbruck, Österreich - Der Streit zwischen René Benko und Dieter Berninghaus über einen Geldfluss von 16,9 Millionen Euro eskaliert und wirft einen Schatten auf die Ermittlungen zur Insolvenz der Signa Holding. Wie vol.at berichtet, haben geheime Mitschnitte eines Gesprächs zwischen den beiden Akteuren, die im Zuge von Ermittlungen sichergestellt wurden, das Misstrauen und die Spannungen zwischen ihnen offenbar gemacht.

Der Disput begann kurz vor der Insolvenz der Signa Holding Ende November 2023. Benko, ein prominenter Immobilienunternehmer, und Berninghaus, der als Architekt des Handelsbereichs gilt, haben verschiedene Auffassungen über den Ursprung der 16,9 Millionen Euro. Berninghaus, der keine offizielle Führungsposition bei Signa innehatte, beschreibt den Geldfluss als Gegenleistung für einen Aktienverkauf, während Benko insistiert, es handele sich um einen Kredit. Diese Differenzen machten den inneren Kreis um Benko, der sich nun in Untersuchungshaft befindet, zusätzlich angreifbar.

Der Inhalt des Mitschnitts

Der besagte Mitschnitt, der laut Die Presse von Benko selbst angefertigt wurde, gibt Einblick in das gespannte Verhältnis der beiden Männer. Berninghaus warnte Benko vor den sozialen Konsequenzen einer möglichen Pleite der Signa-Holding und brachte damit ein Risiko ins Spiel, das in der Gesprächsführung nicht ignoriert werden konnte. Gleichzeitig äußerte Benko Bedenken, wie er die Zahlung gegenüber anderen Investoren rechtfertigen könne.

Die Ermittlungen, die von der Zentrale Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption (WKStA) geleitet werden, beziehen sich unter anderem auf mögliche irreführende Kommunikation gegenüber Investoren sowie den Geldfluss selbst. Die WKStA übernimmt in Österreich eine zentrale Rolle bei der Verfolgung von Wirtschaftsdelikten und ist mit der Führung komplexer Verfahren betraut, wie die Informationen von oesterreich.gv.at belegen.

Kritik an der Unternehmensführung

Beide Kontrahenten machen sich gegenseitig für die Schieflage der Signa-Gruppe verantwortlich. Benko erhebt den Vorwurf, Berninghaus sei trotz seines Rückzugs Ende Mai 2023 nicht aus allen Funktionen bei Signa ausgeschieden und trägt somit Verantwortung für die Verluste der Handelssparte. In der angespannten Atmosphäre der Schuldzuweisungen und Konflikte wurde die insolvente Unternehmensführung zunehmend kritisch gesehen.

Die WKStA sieht sich in ihrer Arbeit mit einer steigenden Anzahl an Wirtschaftsstrafsachen mit internationalen Verflechtungen konfrontiert, was neue Konzepte und Strukturen innerhalb der Ermittlungsbehörde erfordert. Die Komplexität der laufenden Verfahren könnte die Aufklärung rund um den Geldfluss zwischen Benko und Berninghaus in den kommenden Wochen sehr herausfordernd gestalten.

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OrtInnsbruck, Österreich
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