Mikl-Leitner und Koike: Zukunftsthemen im Fokus eines historischen Treffens

Tokio, Japan - Am 16. Mai 2025 fand in Tokio, Japan, ein bedeutendes Arbeitsgespräch zwischen der Landeshauptfrau von Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner, und der Gouverneurin von Tokio, Yuriko Koike, statt. Im Zentrum des Austauschs standen relevante Themen wie Künstliche Intelligenz, Mobilität, Klimawandel und Kultur. Während der Gespräche wurde besonderes Interesse an der Kaisersammlung aus Niederösterreich bekundet, was die kulturellen Verbindungen zwischen den beiden Regionen unterstreicht.
Tokio, als bevölkerungsreichste Metropole Japans mit etwa 9,6 Millionen Einwohnern und einem Ballungsraum von rund 37 Millionen, spielt eine zentrale Rolle als Industrie-, Handels-, Bildungs- und Kulturzentrum. Der Finanzplatz Tokio gilt als der größte in Japan und gehört zu den bedeutendsten weltweit. Im Jahr 2024 wurde eine Wirtschaftsleistung von 2,055 Billionen US-Dollar erzielt, was Tokio den ersten Rang unter den Städten weltweit sicherte.
Wissenschaftlicher Austausch und Stipendien
Ein weiterer Schwerpunkt des Arbeitsgesprächs war die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding zwischen der Kyoto Prefectural University (KPU) und der Universität für Bodenkultur (BOKU) Tulln. Diese Vereinbarung zielt darauf ab, den Wissenschaftsaustausch zu fördern und sieht die Vergabe von vier halbjährlichen Stipendien vor, die künftig ab dem Wintersemester 2025 vergeben werden. Davon erhalten zwei Stipendien von der KPU an BOKU und zwei von BOKU an KPU. Bei der Unterzeichnung waren neben Mikl-Leitner auch Yasuhiro Tsukamoto, Präsident der KPU, und Eva Schulev-Steindl, Rektorin der BOKU, anwesend. Die erste Stipendiatin, Mii Nakayama, wird in das Programm aufgenommen.
Zu den Schlussfolgerungen des Delegationstags gehörte der Empfang durch die österreichische Botschaft in Tokio, bei dem Botschafter Michael Rendi die enge Verbindung zwischen Japan und Österreich, insbesondere Niederösterreich, hervorhob. Er erwähnte den österreichischen Auftritt auf der EXPO als Schaufenster für die Region. Die Gestaltung dieses Auftritts umfasste ein Notenband aus Holz und einen Bösendorfer-Flügel sowie Konzerte aus Niederösterreich, die durch Pianistin und Intendantin Dorothy Khadem-Missagh präsentiert wurden.
Künstliche Intelligenz und Kultur
Die Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) in der Gesellschaft wird zunehmend in verschiedenen Kontexten diskutiert. Eine Studie des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) mit dem Titel „Artificial Intelligence and International Cultural Relations“ zeigt auf, wie KI internationale Kulturbeziehungen beeinflusst. Die Studie untersucht, welche Auswirkungen KI auf kulturelle Dynamik, Meinungsfreiheit, Privatsphäre und kulturelle Vielfalt hat und betont die Notwendigkeit einer strategischen Regulierungsrahmen.
Die Herausforderungen, die mit der Entwicklung von KI verbunden sind, betreffen insbesondere den Schutz der Menschenrechte und die Gleichberechtigung. KI kann das kreative Potenzial in Kunst und Kultur steigern und die internationale Zusammenarbeit erleichtern, insbesondere durch Übersetzungstools. Dennoch verstärkt sie auch bestehende Ungleichheiten und hat Einfluss auf die Glaubwürdigkeit von Informationen. Institutionen sind gefordert, aktiv an der Entwicklung und Regulierung von KI mitzuwirken, um die Menschenrechte zu wahren und eine ethische Entwicklung zu fördern. Diese Thematik wird auch im Vorfeld des UN Summit of the Future im September 2024 diskutiert.
Insgesamt zeigt der Austausch zwischen Mikl-Leitner und Koike, dass die Herausforderungen und Chancen der globalisierten Welt, insbesondere im Bereich der Technologie und Kultur, einen bedeutenden Platz in der internationalen Zusammenarbeit einnehmen.
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Ort | Tokio, Japan |
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