Alarmierend: 76.000 Kinder in Österreich können nicht schwimmen!

Die aktuelle Studie zeigt besorgniserregende Schwimmfähigkeiten bei Kindern in Österreich und fordert mehr Schwimmunterricht.
Die aktuelle Studie zeigt besorgniserregende Schwimmfähigkeiten bei Kindern in Österreich und fordert mehr Schwimmunterricht.

Österreich - Eine aktuelle Erhebung des Fachbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV zeigt besorgniserregende Trends hinsichtlich der Schwimmfähigkeiten von Kindern und Jugendlichen in Österreich. Laut der Studie haben insbesondere 10- bis 14-Jährige signifikant schlechtere Schwimmkenntnisse als in den Vorjahren. Dies ist vor allem auf die pandemiebedingten Ausfälle von Schwimmkursen zurückzuführen, die gerade in dieser Altersgruppe spürbare Folgen haben. Etwa 76.000 Kinder und Jugendliche können nur unsicher schwimmen, was die KFV vor schwerwiegenden Risiken warnen lässt.

Ein erheblicher Faktor für die unzureichenden Schwimmkenntnisse liegt im fehlenden Schulschwimmunterricht: 17 Prozent der Eltern berichten, dass ihre Kinder nicht am Schwimmunterricht in der Schule teilnehmen konnten. Zudem tragen mangelnde Infrastruktur und wenig familiäre Schwimmerfahrung zur Problematik bei. Trotz eines Anstiegs des Zugangs zu Schwimmbädern und Badeseen von 7 % im Vorjahr auf 10 % in diesem Jahr bleibt die Herausforderung bestehen, sichere Schwimmer heranzubilden. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV, betont die Notwendigkeit regelmäßigen Übens und Auffrischens der Schwimmkenntnisse, um diesem Trend entgegenzuwirken.

Risikofaktoren und Ertrinkungsstatistik

Die finanziellen Hintergründe der Familien spielen ebenfalls eine Rolle: Menschen mit schlechteren Einkommensverhältnissen stellen einen größeren Anteil an unsicheren bis mittelmäßigen Schwimmern sowie Nichtschwimmern. Diese Entwicklung hat alarmierende Konsequenzen. Laut Statistik Austria ertranken zwischen 2014 und 2023 insgesamt 333 Personen in Österreich in Seen, Schwimmbädern und Pools, darunter befanden sich 34 Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 19 Jahren.

Schwimmfähigkeiten im Vergleich

Die DLRG weist zudem darauf hin, dass viele Eltern fälschlicherweise glauben, ihr Kind könne sicher schwimmen, wenn es das Seepferdchen abgelegt hat. Dieses Abzeichen bescheinigt lediglich das Beherrschen von Grundlagen im Schwimmen, während sicheres Schwimmen das Freischwimmer-Abzeichen (Schwimmabzeichen Bronze) erfordert. Es wird geschätzt, dass 58 Prozent der Kinder am Ende der Grundschule keine sicheren Schwimmer sind, was die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Verbesserung der Schwimmfähigkeiten unterstreicht.

Insgesamt wird deutlich, dass die Schwimmfähigkeiten in Österreich verbessert werden müssen, um tragische Unfälle und Ertrinkungen zu verhindern. Es gibt klare Forderungen nach einer Intensivierung des Schwimmunterrichts in Schulen sowie einem Ausbau geförderter Schwimmkurse in der Freizeit, um allen Kindern die Möglichkeit zu geben, das Schwimmen zu erlernen und ihre Fähigkeiten zu festigen.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ursache fehlender Schulschwimmunterricht, mangelnde Infrastruktur, wenig familiäre Schwimmerfahrung
Ort Österreich
Quellen