Matura-Skandal in Wieselburg: Schüler nutzen ChatGPT beim Test!

HBLFA Francisco Josephinum, 3250 Wieselburg, Österreich - Am 7. Mai 2025 ereignete sich an der HBLFA Francisco Josephinum in Wieselburg, Bezirk Scheibbs, Niederösterreich, ein Vorfall, der die Prüfungskultur an Schulen in den Fokus rückt. In einer Deutsch-Matura, an der 26 Schüler teilnahmen, soll ein erheblicher Teil des Prüfungspersonals während der Prüfung Zugang zum Internet erlangt haben. Laut 5min wurde ein Schüler sogar dabei erwischt, wie er ChatGPT zur Unterstützung seiner Prüfungsarbeit verwendete.
Die Reaktionen auf diesen Vorfall sind vielfältig. Das Bildungsministerium hat die Umgehung der Testsituation, trotz überwachten Rahmens, bestätigt. Ein Sprecher äußerte, dass die betroffenen Laptops zur Analyse an das Ministerium geschickt wurden. Dabei bleibt jedoch unklar, ob tatsächlich ein Täuschungsversuch vorlag, weswegen die Unschuldsvermutung gilt. Der Schüler, der ChatGPT verwendete, muss nun im Herbst die Prüfung erneut ablegen, während die anderen Schüler voraussichtlich keine weiteren Konsequenzen zu befürchten haben.
Umfang der Vorfälle
Um solche Vorfälle zu verhindern, plant die Schule, die Überwachung der Bildschirme der Prüfungskandidaten durch das Aufsichtspersonal zu intensivieren. Zudem werden die betroffenen Laptops überprüft, um sicherzustellen, dass künftige Prüfungen in einem angemessenen Rahmen durchgeführt werden können.
Digitale Bildung und soziale Ungleichheit
Der Vorfall an der HBLFA Francisco Josephinum wirft auch größere Fragen über digitale Bildung und Gerechtigkeit auf. Während der COVID-19-Pandemie wurden deutliche Unterschiede in der digitalen Teilhabe und den Lernmöglichkeiten von Schülern aus verschiedenen sozialen Schichten beobachtet. Im Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung wird aufgezeigt, dass gerade in Zeiten von Schulschließungen die Rolle des Elternhauses und der Zugang zu technischen Ressourcen entscheidend für den Bildungserfolg sind. Über 66 % der Grundschullehrer befürchteten eine Verschärfung dieser sozialen Ungleichheiten, was durch die digitalen Herausforderungen während der Pandemie noch einmal deutlich verstärkt wurde.
Eine Untersuchung zeigte, dass deutsche Schüler im internationalen Vergleich im Mittelfeld lagen und ein Drittel nicht über die notwendigen digitalen Kompetenzen verfügte. Der Zugang zu digitalen Medien war stark abhängig von der sozialen Herkunft der Schüler, was bedeutet, dass Schüler aus Familien mit hohem kulturellem Kapital meist besser aufgestellt waren, während Kinder aus weniger begünstigten Verhältnissen häufig benachteiligt wurden. Um diese Ungleichheiten zu verringern, sind Investitionen in digitale Bildungsinfrastruktur und Angebote notwendig, die es allen Schülern ermöglichen, von den Chancen der Digitalisierung zu profitieren.
Insgesamt ist der Vorfall an der HBLFA Francisco Josephinum nicht nur ein Fall von möglichem akademischem Betrug, sondern beleuchtet auch drängende Fragen der Ungleichheit und den Umgang mit digitaler Bildung in Schulen. Wie dieser Vorfall auf die Zukunft der Prüfungen und den Umgang mit digitalen Hilfsmitteln Einfluss nehmen wird, bleibt abzuwarten.
Details | |
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Vorfall | Betrug |
Ort | HBLFA Francisco Josephinum, 3250 Wieselburg, Österreich |
Quellen |