Lohnplus in Österreich: Bis zu 110 Euro mehr für viele Arbeiter!

Österreich - Ab Mai 2025 steigen in mehreren österreichischen Branchen die Löhne. Dies geht aus aktuellen Kollektivvertragsverhandlungen hervor, die dazu führen, dass Beschäftigte monatlich bis zu 110 Euro mehr verdienen werden. Die Lohnerhöhungen treten rückwirkend seit Monatsbeginn in Kraft und fließen Ende Mai auf die Konten der Arbeitnehmer.
In der Papierindustrie profitieren rund 8.000 Beschäftigte von einer Lohnsteigerung von 2,65 %. Gleichzeitig wird in der Pappeindustrie eine Anhebung um 2,45 % umgesetzt. Diese Anpassungen sind ein Teil der fortlaufenden Bemühungen, die Löhne den steigenden Lebenshaltungskosten anzupassen, die durch die Inflation bedingt sind.
Mindestlöhne im Fokus
Die neuen Mindestlöhne sind bemerkenswert und bewegen sich zwischen 2.242 Euro für die Lohngruppe 6 und 3.327 Euro monatlich für Spezialarbeiter. Auch die Einkommen der Lehrlinge werden angehoben, was für die Jugend eine positive Entwicklung darstellt.
Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel sind die 9.600 Angestellten in McDonald’s-Filialen, die im Mai eine Lohnerhöhung von 3,9 % erhalten. McDonald’s hat seit dem vergangenen Jahr einen eigenen Kollektivvertrag, der unter anderem auch einen zusätzlichen freien Tag vorsieht. Des Weiteren steigen die Einkommen der Lehrlinge bei McDonald’s um 4,1 %. Diese Schritte sind Teil eines umfassenden Ansatzes, um die Arbeitsbedingungen in der Gastronomie zu verbessern, wo der Mindestlohn nun erstmals die Marke von 2.000 Euro überschreitet.
Entwicklungen in Deutschland
Parallel zu den Entwicklungen in Österreich steht Deutschland am Scheideweg kommender Mindestlohnerhöhungen. Bis Ende Juni 2025 muss die Mindestlohnkommission die Höhe des deutschen Mindestlohns für die nächsten zwei Jahre festlegen. Prognosen deuten darauf hin, dass der Mindestlohn in einem zweistufigen Anpassungsverfahren auf etwa 15 Euro angehoben wird. Dies könnte eine notwendige Maßnahme sein, um das Ziel von 60 % des Medianlohns der Vollzeitbeschäftigten zu erreichen.
Laut einer Stellungnahme von Forschern des WSI und IMK könnte ein Mindestlohn von rund 15 Euro erforderlich sein, um die Einkommensunterschiede zu verringern und den Lebensstandard der Geringverdiener zu sichern. Die bisherige Bilanz der Mindestlohnkommission zeigt, dass Anhebungen häufig nur der Kompensation von Kaufkraftverlusten durch Inflation dienten. Trotz aller Herausforderungen hat der Mindestlohn in Deutschland zur Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse beigetragen.
Tariflohnsystem und Zukunftsausblick
In Österreich spielt der Tariflohnindex 16 (TLI 16) eine wichtige Rolle bei der Beobachtung der Entwicklung der Mindestlöhne. Dieser Index berücksichtigt verschiedene Lohn- und Gehaltspositionen und wird als zuverlässiger Indikator für Lohn- und Gehaltsverhandlungen angesehen. Er ist Teil eines breiteren Systems, das zur Verankerung fairer Arbeitsbedingungen beiträgt.
Zusammengefasst zeigt sich, dass sowohl in Österreich als auch in Deutschland bedeutende Schritte unternommen werden, um die Löhne an die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich diese Maßnahmen auf die Belegschaften auswirken werden.Kosmo, Boeckler, Statistik Österreich.
Details | |
---|---|
Vorfall | Sonstiges |
Ort | Österreich |
Quellen |