Libanon wehrt sich: Iranische Einmischung und die Hisbollah im Fokus
Libanon, Libanon - Am 24. April 2025 äußerte sich der libanesische Politiker Amani vehement in sozialen Medien über ein von den USA unterstütztes Abrüstungsprojekt. Dabei bezeichnete er das Vorhaben als eine klare Verschwörung gegen mehrere Nationen und nahm speziellen Bezug auf die geforderte Entwaffnung der Hisbollah-Miliz, die im Libanon stark vom Iran unterstützt wird. Amani kritisierte zudem die USA, die fortschrittliche Waffen und Raketen an Israel liefern, während sie anderen Ländern den Zugang zu militärischer Ausrüstung verwehren.
In den letzten Konflikten, insbesondere im Schatten des Krieges gegen Israel und der Auseinandersetzungen in Gaza, wird die Hisbollah als stark geschwächt wahrgenommen. Der libanesische Staat sieht sich nun dem Druck ausgesetzt, eine Ende November 2024 getroffene Waffenruhe durchzusetzen, die unter anderem die Entwaffnung der schiitischen Organisation vorsieht. Die Hisbollah hat sich während des libanesischen Bürgerkriegs zu einem „Staat im Staat“ entwickelt und übt signifikanten Einfluss auf verschiedene Sektoren im Libanon aus. Sie gilt als der wichtigste nichtstaatliche Verbündete des Iran.
Die Rolle der Hisbollah im Iran-Libanese Kontext
Laut der Spiegel ist die Hisbollah für den Iran von zentraler Bedeutung und wird ideologisch und militärisch als das „Kronjuwel“ der iranischen Achse des Widerstands betrachtet. Der Iran hat klare Interessen in der Stabilität und Stärke der Hisbollah, besonders an der Grenze zu Israel, da eine Schwächung dieser Gruppierung auch die Position Teherans gefährden könnte.
Azadeh Zamirirad von der SWP erklärt, dass es zu früh sei, die Hisbollah abzuschreiben. Trotz der aktuellen Schwäche hat die Gruppierung in der Vergangenheit immer wieder neue und dynamische Führungspersönlichkeiten hervorgebracht. Während der Iran nach wie vor bereit ist, in die Hisbollah zu investieren, um deren Führungsstruktur wieder aufzubauen, bleibt die Frage, ob dies zu einer größeren militärischen Eskalation führen könnte, nach der in der iranischen Gesellschaft Kontroversen bestehen.
Regionale Dynamiken und mögliche Drohungen
Es gibt zunehmende Besorgnis in der iranischen Bevölkerung über die regionalen militärischen Ambitionen und die Unterstützung für militante Gruppen. Viele zeigen Ablehnung gegenüber dem Regime, insbesondere was die Unterstützung für Militäraktionen angeht. Aktuell gibt es keine belastbaren Umfragen, die eine breite Unterstützung der Bevölkerung für eine Eskalation mit Israel anzeigen. Dennoch bleibt das Potenzial für Radikalisierung bestehen, solange der israelisch-palästinensische Konflikt ungelöst ist.
Zumindest bleibt ungewiss, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Laut Tagesschau wird der Iran eng mit der Hisbollah zusammenarbeiten, um deren militärische und logistische Strukturen zu stärken, was darauf hinweist, dass der Kampf um Einfluss in der Region noch lange nicht vorbei ist. Die Balance zwischen militärischem Engagement und den wachsenden Unruhen im Inland stellt eine ernsthafte Herausforderung für Teheran dar.
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Ort | Libanon, Libanon |
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