Lenin-Denkmal in Kirgistan: Ein Stück Geschichte verschwindet!

Am 7. Juni 2025 wurde die höchste Lenin-Statue Zentralasiens in Kirgistan abgetragen, ein Schritt zur Verbesserung des Stadtbildes.
Am 7. Juni 2025 wurde die höchste Lenin-Statue Zentralasiens in Kirgistan abgetragen, ein Schritt zur Verbesserung des Stadtbildes. (Symbolbild/DNAT)

Berlin-Friedrichshain, Platz der Vereinten Nationen, Deutschland - In Kirgistan wurde die höchste Lenin-Statue Zentralasiens abgebaut. Die Bürgermeisterei betonte, dass diese Maßnahme nicht politisiert werden sollte. Laut der Kleine Zeitung gesellt sich der Abbau der Statue zu den zahlreichen weiteren Entfernung von Lenin-Denkmälern, die seit dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 in den ehemaligen Sowjetrepubliken durchgeführt wurden. Der Abbau wird dabei als gängige Praxis beschrieben, um das architektonische und ästhetische Erscheinungsbild der Städte zu verbessern.

Die Situation in Kirgistan ist jedoch nicht einzigartig. In vielen Städten, sowohl in Kirgistan als auch in anderen Regionen der ehemaligen Sowjetunion wie Kasachstan, wurden in den letzten Jahren russisch klingende Ortsnamen umbenannt. Diese Veränderungen zielen darauf ab, die nationale Identität zu stärken, was wiederum in den politischen Kreisen Russlands auf Empörung stieß.

Beispiele für Abbau von Lenin-Denkmälern

In Deutschland sind die Aktionen zur Entfernung von Lenin-Denkmälern ebenfalls umfassend dokumentiert. Viele dieser Statuen sind in den fünf neuen Bundesländern zu finden, wo sie nach der Wende in den frühen 1990er Jahren abgebaut wurden. Die Abbau-Aktionen sind mit einem klaren Wandel im gesellschaftlichen und politischen Bewusstsein verbunden, sowohl in Deutschland als auch in den ehemaligen Sowjetrepubliken. Laut der Wikipedia wurden in der ehemaligen DDR zahlreiche Lenin-Denkmäler abgebaut, viele von ihnen fanden ihren Weg zu Ausstellungen oder sind in Museen eingelagert. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Statue in Berlin-Friedrichshain, die 1992 abgebaut wurde und ursprünglich aus rotem Granit aus der Ukraine gefertigt war.

Obwohl der Abbau solcher Denkmäler oft als eine notwendige Maßnahme zur Förderung nationaler Identität gesehen wird, bringt er auch Herausforderungen mit sich. Die Frage nach dem Verbleib dieser Statuen ist oft nicht geklärt, und zahlreiche Denkmäler sind inzwischen verschwunden oder nur noch als Relikte in Museen vorhanden.

Lenin im kulturellen Kontext

Im kulturellen Gedächtnis bleibt Lenin weiterhin präsent, auch wenn viele Statuen abgebaut wurden. Das Buch „Die letzten deutschen Lenindenkmäler“ dokumentiert verschiedene Lenin-Denkmäler in Deutschland und wird in einer neuen Auflage für 2023/2024 veröffentlicht. Laut leninisstillaround.com enthält es zahlreiche Einträge zu Denkmälern, die teilweise nach Städten und Regionen geordnet sind. Dies zeigt, dass das Interesse an Lenins Erbe und den Überresten seiner ikonischen Statuen weiterhin besteht.

Die Diskussion über die Relevanz und den Kontext dieser Denkmäler geht über die bloße Entfernung hinaus und spiegelt den komplizierten Umgang mit der Geschichte in einer sich verändernden Gesellschaft wider. Während einige die Abbau-Aktionen als notwendigen Schritt sehen, um historische Wunden zu heilen, betrachten andere sie als Verlust eines Teils der Geschichte, der nicht vergessen werden sollte.

Details
Ort Berlin-Friedrichshain, Platz der Vereinten Nationen, Deutschland
Quellen