Laurie Andersons eindringliche Performance: Liebe in Krisenzeiten!

Philadelphia, USA - Am 26. Mai 2025 kündigte der Intendant Milo Rau eine faszinierende Performance von Laurie Anderson an, die sich mit der Doppeldeutigkeit zwischen dem Begriff „Staat der Liebe“ und dem „Zustand der Liebe“ auseinandersetzt. Anderson, eine renommierte US-Performance-Künstlerin und Musikerin, hat bereits bei der Eröffnung am Rathausplatz und einer „Campfire“-Session am Sonntagabend mitgewirkt. Ihre Performance startete mit dem Mozart Knabenchor und William Billings‘ „David’s Lamentation“, einem Klagelied über König Davids Sohn Absalom.
In ihrer Darbietung thematisierte Anderson die Verantwortung der älteren Generation für die Zerstörung des Planeten und die Rolle der jüngeren Generation in der Rettung. Dabei baute sie persönliche Geschichten, Meditationsrituale, Zitate von Schriftstellern und Verweise auf Intellektuelle in die Performance ein. Ihre Kritik an den politischen Veränderungen in den USA, insbesondere unter Donald Trump, war unverkennbar, während sie eine Liste von Wörtern erwähnte, die aus Regierungsdokumenten gestrichen werden sollen. Kleine Zeitung berichtet von Andersons Aufruf, die Unterschiede zwischen den Antikriegsprotesten der Vergangenheit und heute zu reflektieren.
Politische Einflüsse und persönliche Erinnerungen
Ein Zitat von Cornel West über Gerechtigkeit und Liebe leitete das zentrale Thema der Performance ein. Anderson schloss ihre Darbietung mit einem imaginären Gespräch mit einem KI-generierten Sigmund Freud und teilte eine berührende Kindheitserinnerung mit ihrer Mutter. „Musik kann eine Vorstellung von Liebe geben“, betonte sie zum Ende des Abends, der mit einer Tai Chi-Übung, die sie vom Musiker Lou Reed gelernt hatte, ausklang. Das Publikum belohnte dies mit lang anhaltendem Applaus.
Andersons politischer Aktivismus erhält auch in ihrem persönlichen Werdegang Niederschlag. Sie hatte 2021 die Pina-Bausch-Professur an der Folkwang-Universität in Essen abgelehnt, was auf eine Debatte um ihre politischen Ansichten zurückzuführen ist. Ihre Unterstützung für den Aufruf „Letter Against Apartheid“, der die Boykottforderungen der BDS-Bewegung aufgreift, hatte zur öffentlichen Diskussion über ihre Haltung geführt. In einer Pressemitteilung fragte Anderson, warum ihre politischen Ansichten für die Diskussion relevant seien, und betonte, dass sie Antisemitismus, Menschenhass und Rassismus entschieden ablehnt, wie die Uni bekannt gab. Mehr über Andersons Kunst und ihre Entscheidung kann auf FR.de nachgelesen werden.
Kommende Politische Debatten
Zusammenfassend verbindet Laurie Anderson in ihrer Performance Kunst mit drängenden gesellschaftlichen Fragen und verdeutlicht damit die Rolle von Künstlern in der politischen Arena. In einer Zeit, in der die Herausforderungen vielfältig sind, bleibt ihr Werk ein kraftvoller Aufruf zur Reflexion und zum Handeln.
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Ort | Philadelphia, USA |
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