Langzeitarbeitslosigkeit in Österreich: Ein Drittel über 50 Jahre!
Österreich - Österreich steht vor einer herausfordernden Situation auf dem Arbeitsmarkt. Ende März 2025 waren insgesamt 316.347 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitslos gemeldet, was einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insbesondere der Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit bereitet Sorgen. So sind 132.000 Menschen bereits seit über einem Jahr ohne Job, wobei 33 Prozent dieser Langzeitarbeitslosen über 50 Jahre alt sind, wie Dolomitenstadt berichtet.
Die Zahlen verdeutlichen, dass Langzeitarbeitslosigkeit ein zunehmendes Problem darstellt. Frauen zwischen 55 und 59 Jahren sind im Durchschnitt 326 Tage und Frauen zwischen 60 und 64 Jahren sogar rund 400 Tage arbeitslos. Männer im Alter von 60 bis 64 Jahren benötigen durchschnittlich 538 Tage, um wieder in den Arbeitsmarkt integriert zu werden. Diese Aspekte wurden anlässlich des „Tages der Arbeitslosen“ von verschiedenen Organisationen, wie dem Momentum Institut, thematisiert.
Anstieg der Arbeitslosenzahlen
Die Arbeitslosenquote in Österreich hat in den letzten Jahren erhebliche Schwankungen durchlebt. Nach einer nationalen Berechnung des AMS lag die Quote im März 2025 bei 7,4%, was einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Zu den prominentesten Jahren zählen 2020 mit einem Höchststand von 9,9% während der COVID-19-Pandemie und die darauf folgenden Jahre, in denen die Zahlen zwischen 6,2% und 6,4% schwankten. Im Vergleich zu weiteren Erhebungen zeigt sich, dass die internationale Definition der Erwerbslosenquote Schwankungen zwischen 4,5% und 6% aufweist, wie Wirtschafts Nachrichten aufzeigt.
Im Detail zeigt der Trend, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit im März 2025 fast alle Soziodemographischen Gruppen betrifft, wobei besonders Frauen und Jugendliche betroffen sind. Zudem sind Personen mit niedriger formaler Bildung und Migrant:innen überproportional stark von Arbeitslosigkeit betroffen.
Langzeitarbeitslosigkeit und deren Auswirkungen
Im selben Zeitraum galten 90.971 Personen als langzeitbeschäftigungslos, was einem Anstieg von 10.601 Personen oder 13,2% im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Der Anteil der Langzeitbeschäftigungslosen an allen Arbeitslosen liegt inzwischen bei über 28%, und beinahe doppelt so viele Menschen sind von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen als noch vor einem Jahrzehnt, informieren arbeit plus.
Angesichts dieser Entwicklungen fordert Erwin Zangerl, Präsident der AK Tirol, Reformen zur Unterstützung von Arbeitslosen, insbesondere zur Verbesserung ihrer Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Das Momentum Institut schlägt unter anderem vor, die Nettoersatzrate des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent des letzten Nettoeinkommens zu erhöhen und die Notstandshilfe vollständig auszuzahlen. Eine Anpassung der Versicherungsleistungen an die Inflation sowie gezielte Programme für langzeitarbeitslose Personen sind ebenfalls Teil der Vorschläge.
Die Situation am Arbeitsmarkt in Österreich verlangt nach dringendem Handeln, nicht nur zur Unterstützung von Betroffenen, sondern auch zur Sicherstellung eines stabilen und integrativen Arbeitsmarktes für die Zukunft.
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