Kunstszene in Trauer: Wiener Galerist Ernst Hilger verstorben mit 75

Ernst Hilger, prominenter Wiener Galerist, verstarb am 27. Mai 2025 mit 75 Jahren. Er prägte die Kunstszene über fünf Jahrzehnte.
Ernst Hilger, prominenter Wiener Galerist, verstarb am 27. Mai 2025 mit 75 Jahren. Er prägte die Kunstszene über fünf Jahrzehnte.

Wien, Österreich - Ernst Hilger, ein bekannter Wiener Galerist und Kunsthändler, ist überraschend im Alter von 75 Jahren verstorben. Sein Tod wurde am Montagabend in Wien bestätigt, sowohl vom „Kurier“ als auch von seiner Galerie, die den Verlust eines der einflussreichsten Persönlichkeiten im heimischen Kunsthandel betrauern. Über mehr als 50 Jahre prägte Hilger die österreichische Kunstszene und war zuletzt noch aktiv auf Kunstmessen.

Geboren am 28. Februar 1950 in Wien, zeigte Hilger schon früh eine kreative Ader. Ursprünglich wollte er Sänger oder Dichter werden, entschied sich dann jedoch für ein Studium der Betriebswirtschaftslehre, das er 1968 begann. Erste Spuren im Kunstbereich hinterließ er mit der Gründung des Folk-Lokals Atlantis, bevor er im Jahr 1971 die Galerie Academia in Salzburg gründete. Nur ein Jahr später folgte die Eröffnung der Galerie Spectrum in Wien und 1976 seine eigene Galerie in der Dorotheergasse, wo über 500 Ausstellungen stattfanden.

Ein beeindruckendes Portfolio

Hilger war bekannt für seine vielseitigen Aktivitäten. Ab 2003 betrieb er hilger contemporary, gefolgt von der HilgerBROTKunsthalle im Jahr 2009 und 2013 die Eröffnung von HilgerNEXT. Seine Galerien erstreckten sich über Wien, Salzburg, Frankfurt und Paris. Unter seiner Ägide nahmen die Galerien an renommierten internationalen Kunstmessen teil, wie etwa Art Basel. Er war nicht nur als Galerist aktiv, sondern auch als Präsident der Vereinigung der österreichischen Galerien und von 2002 bis 2007 Präsident des europäischen Galeristenverbandes.

In den letzten Jahren äußerte Hilger sich zur angespannten Lage am Kunstmarkt, wo er anmerkte, dass alle Galerien kämpfen müssten. Trotz der Herausforderungen blickte er jedoch zurück auf 50 „sensationelle Jahre“ in der Kunstwelt. Im Jahr 2008 wurde er für seine Verdienste mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Stadt Wien ausgezeichnet und trug seit 2000 den Titel eines Professors.

Ein bleibendes Erbe

Hilger ließ nicht nur viele positiven Eindrücke in der Kunstszene zurück, sondern auch ein bedeutendes Erbe. Rund 500 Arbeiten aus seiner persönlichen Kunstsammlung schenkte er dem MUSA, und eine Auswahl seiner Sammlung war 2018 im Museum Angerlehner in Oberösterreich zu sehen. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig reagierte mit Bestürzung auf Hilgers Tod und würdigte den großen Einfluss, den er auf die Kunstszene hatte.

In einer Zeit, in der Kunst mehr als nur ästhetische und gesellschaftskritische Themen umfasst, bleibt Hilgers bemerkenswerte Karriere ein Teil der verbindenden Geschichte innerhalb der österreichischen und internationalen Kunstszene. Auch wenn die Kunstmärkte herausfordernd sind, so bietet der Kunsthandel laut Experten noch immer faszinierende Möglichkeiten für Entdeckungen und Engagement, wie auch Eberhard-Bitter.de beschreibt.

Details
Vorfall Tod
Ort Wien, Österreich
Quellen