Kryptowährungen im Visier: Rekorde bei Geldwäsche-Verdachtsmeldungen!

Die FIU meldet steigende Verdachtsfälle zu Geldwäsche mit Kryptowährungen. Im Jahr 2024 stiegen die Meldungen auf 8.711, ein neuer Höchstwert.
Die FIU meldet steigende Verdachtsfälle zu Geldwäsche mit Kryptowährungen. Im Jahr 2024 stiegen die Meldungen auf 8.711, ein neuer Höchstwert. (Symbolbild/DNAT)

Köln, Deutschland - Die zunehmende Relevanz digitaler Währungen wie Bitcoin und Ethereum wird immer deutlicher, insbesondere im Rahmen der Bemühungen der Anti-Geldwäsche-Behörde FIU. Diese stellte fest, dass im Jahr 2022 rund 8.700 Verdachtsmeldungen zu Kryptowerten bei ihr eingingen, was einen Anteil von 3,3 Prozent am gesamten Verdachtsaufkommen ausmacht – ein neuer Höchstwert. Daniel Thelesklaf, der Leiter der FIU, betont, dass digitale Transaktionen häufig der Ausgangspunkt komplexer Ermittlungen sind, die auf international agierende criminal networks abzielen. Ein aktuelles Beispiel zeigt, wie Gelder von Anlegern über digitale Zahlungswege und gefälschte Identitäten grenzüberschreitend verschoben wurden.

Die FIU, mit Sitz in Köln, kümmert sich um die Auffälligkeiten im Finanzsektor und unterliegt dem Zoll. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 266.000 Verdachtsmeldungen registriert, während die Analyseberichte, die an Ermittlungs- und Sicherheitsbehörden übermittelt wurden, auf etwa 88.000 anstiegen – ein Zuwachs von acht Prozent im Vergleich zu 2023. Zudem beschäftigt die FIU gegenwärtig 528 Mitarbeiter, und der Personalumfang soll bis 2026 auf 719 erhöht werden.

Entwicklung der Meldungen und Herausforderungen

In den letzten Jahren erlebte die FIU einen Anstieg der Meldungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen. 2024 wurde eine Rekordzahl von 8.711 verdächtigen Fällen erreicht, was einem Anstieg um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz dieser zunehmenden Zahlen macht der Anteil der Geldwäsche mit Kryptowährungen weiterhin nur einen kleinen Teil der insgesamt eingereichten Verdachtsmeldungen aus. Insgesamt ging die Zahl der an die FIU übermittelten Verdachtsmeldungen von 337.708 Fällen im Jahr 2022 auf 265.708 im Jahr 2024 zurück.

Thelesklaf erläutert, dass Kriminelle zunehmend digitale Transaktionen zur Durchführung internationaler Geldwäsche nutzen. Diese Entwicklung bringt einen hohen Informationsbedarf für andere Behörden mit sich, insbesondere für die Landeskriminalämter und Staatsanwaltschaften. Ziel der FIU ist es, durch internationale Vernetzung und Zusammenarbeit die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu intensivieren.

Kritik und notwendige Maßnahmen

Die FIU war zudem wegen ihrer Rolle im Wirecard-Skandal in die Kritik geraten, da Hinweise auf Geldwäsche nicht konsequent weitergeleitet wurden. Dies führte in 2023 zu Ermittlungen gegen einen FIU-Mitarbeiter wegen Verdachts der Strafvereitelung, die jedoch eingestellt wurden.

Um Klarheit bei Verdachtsmeldungen zu schaffen, haben die FIU und die Bafin 2024 eine Orientierungshilfe für meldepflichtige Berufsgruppen veröffentlicht. Diese Initiative soll dazu beitragen, die Zusammenarbeit zwischen den Ermittlungsbehörden und den Institutionen zu verbessern und letztendlich die Aufdeckung von Betrugs- und Geldwäsche-Netzwerken zu fördern.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die wachsende Relevanz digitaler Währungen und die zunehmende Internationalisierung von Geldwäsche-Aktivitäten die FIU vor immense Herausforderungen stellt. Ihre Maßnahmen und Strategien sind entscheidend, um die Kriminalität im digitalen Raum zu bekämpfen und die Sicherheitslage zu verbessern.

Für weitere Details und Informationen, siehe: Krone, FAZ und Deutschlandfunk.

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Ort Köln, Deutschland
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