Kardinäle im Einsatz: Wer wird der neue Papst nach Franziskus?

Kardinäle im Einsatz: Wer wird der neue Papst nach Franziskus?

Vatikanstadt, Vatikan - Am 2. Mai 2025 endet die Trauerphase nach dem Tod von Papst Franziskus, der am 21. April 2025 im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls verstarb. Das Konklave zur Wahl seines Nachfolgers beginnt am 7. Mai 2025 und vereint 133 wahlberechtigte Kardinäle unter 80 Jahren, obwohl zwei Kardinäle aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen können. Dabei haben die Kardinäle zahlreiche Regeln zu respektieren und schwören unter Eid absolute Geheimhaltung, während sie in der Sixtinischen Kapelle versammelt sind. Die Unterkunft für die Kardinäle während des Konklaves ist das vatikanische Gästehaus Santa Marta, wo die Zimmer klein und ohne Tageslicht sind.

Während des Konklaves werden die Kardinäle von der Außenwelt abgeschottet; Handys, Laptops und Fernseher sind nicht erlaubt. Der Auswahlprozess umfasst bis zu vier Wahlgänge pro Tag, wobei in der Regel zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag stattfindenden. Ein Konklave kann in der Regel nur wenige Tage dauern, dennoch ist die Dauer nicht festgelegt. Für eine gültige Wahl sind mehr als zwei Drittel der Stimmen erforderlich; dies bedeutet, dass nach 35 erfolglosen Wahlgängen eine Stichwahl möglich ist.

Die Favoriten und die Wahlentscheidung

Unter den wahlberechtigten Kardinälen befinden sich prominente Persönlichkeiten, darunter Kardinal Pietro Parolin, der den Vorsitz des Konklaves übernimmt und als aussichtsreicher Kandidat gilt. Kardinal Christoph Schönborn wird ebenfalls als potenzieller „Kompromisskandidat“ angesehen, obwohl kein Österreicher an der Wahl teilnehmen wird. Von den insgesamt 135 wahlberechtigten Kardinälen wurden 108 von Franziskus ernannt, während nur 39% aus Europa stammen. Das zeigt einen signifikanten Wandel im kirchlichen Führungskreis im Vergleich zu 2013, als dieser Anteil noch 52% betrug.

Zu den drei deutschen Kardinälen, die wahlberechtigt sind, zählen Reinhard Marx, Rainer Maria Woelki und Gerhard Ludwig Müller. Interessanterweise gibt es keine offizielle Vorschrift, dass ein Papstkandidat Kardinal oder Bischof sein muss, in der Praxis erfolgt die Wahl jedoch fast immer unter den Kardinälen.

Wahlverfahren und Signale an die Außenwelt

Das Verfahren zur Wahl des neuen Papstes hat tief greifende historische Wurzeln. Der Begriff „Konklave“ bedeutet im Lateinischen „mit dem Schlüssel“ und verweist auf eine Tradition, die im 12. Jahrhundert begann, als Kardinäle während der Wahl physisch eingeschlossen wurden, um sicherzustellen, dass die Wahl schnell und unter Druck durchgeführt wird. Die erste dokumentierte Einschließung fand 1216 statt.

Für die Auswahl des neuen Papstes werden nach jeder Wahlrunde die Stimmzettel verbrannt. Diese Praxis liefert den Rauchsignalen, die für die Öffentlichkeit von Bedeutung sind: Schwarzer Rauch bedeutet, dass kein Ergebnis erzielt wurde, während weißer Rauch die Wahl eines neuen Papstes signalisiert. Die chemischen Substanzen, die in diesem Prozess verwendet werden, unterscheiden sich, wobei schwarz durch Kaliumperchlorat, Anthracen und Schwefel und weiß durch Kaliumchlorat, Laktose und Kolophonium erzeugt wird.

Die Wahl wird schließlich durch den ranghöchsten Kardinaldiakon, derzeit Dominique Mamberti, verkündet, der vom Balkon des Petersdoms aus den besorgten Gläubigen mit den Worten „Habemus papam!“ mitteilt, dass ein neuer Papst gewählt wurde. Das neu gewählte Kirchenoberhaupt erteilt dann den Segen „Urbi et Orbi“, somit leitet das Konklave einen neuen Abschnitt in der katholischen Kirche ein.

Während sich die Welt auf die Entscheidungen im Vatikan vorbereitet, laufen bereits Spekulationen über die möglichen Nachfolger von Papst Franziskus, während die Kardinäle sich auf eine wichtige und historisch bedeutende Wahl einstellen.

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OrtVatikanstadt, Vatikan
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