Kärntner Industrie fordert mehr Unterstützung für Lehrlingsausbildung!

Pörtschach, Österreich - Die Kärntner Industrie sieht sich derzeit massiven Herausforderungen gegenüber. Steigende Energiepreise, zunehmende Bürokratie und Auftragsrückgänge setzen die Betriebe unter Druck. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist eine verstärkte Unterstützung in der Lehrlingsausbildung gefragt. Rund 1.000 Lehrlinge werden aktuell in verschiedenen Industrieberufen ausgebildet. Vertreter:innen von 15 Industriebetrieben trafen sich im Parkhotel Pörtschach, um über den Fachkräftemangel und die Qualität der Ausbildung zu diskutieren, wie Klick Kärnten berichtet.
Michaël Velmeden, Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Kärnten, hob die zentrale Rolle der Ausbildung für die internationale Wettbewerbsfähigkeit hervor. Er fordert klare Rahmenbedingungen und ein starkes Bekenntnis zur Ausbildung, die als Schlüssel für die langfristige Zukunftsfähigkeit der Industrie angesehen wird. Das Netzwerktreffen verdeutlicht, dass Investitionen in Ausbildung die Zukunft dieser Branche nachhaltig stärken können. Zudem sichert die Kärntner Industrie rund 115.000 Arbeitsplätze und ist für 37 % der Bruttowertschöpfung in Kärnten verantwortlich.
Kompetenzmangel als Wachstumsbremse
Fehlende Kompetenzen gefährden das Wachstum der Betriebe in Kärnten. Laut einer Studie der Kärntner Industriellenvereinigung sehen fast 80 Prozent der Industriebetriebe in der mangelnden Qualifikation eine Wachstumsbremse. 85 Prozent der Betriebe berichten über tiefgreifende Veränderungen der Kompetenzanforderungen und spüren einen erheblichen Qualifizierungsdruck. Das zeigt, dass die Entwicklung von Kompetenzen ein strategisches Kernthema ist, wie die Kleine Zeitung festhält.
Besonders wichtig sind dabei digitale Kompetenzen, einschließlich IT, Künstlicher Intelligenz und Datenanalyse. Überfachliche Skills wie Problemlösungsfähigkeit, Teamgeist und Lernbereitschaft werden ebenfalls als entscheidend erachtet. Ein Mangel an diesen Fähigkeiten kann die Innovationskraft der Unternehmen erheblich beeinträchtigen. Zu den Handlungsempfehlungen der IV gehören die Modernisierung von Bildungsinhalten mit einem Fokus auf naturwissenschaftliche Fächer und die Förderung des lebenslangen Lernens.
Langfristige Perspektiven und Herausforderungen
Das Fachkräftemonitoring des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales analysiert die Arbeitsmarktströme und prognostiziert Fachkräftebedarfe von 2024 bis 2028. Dabei werden Faktoren wie die Digitalisierung, der Klimawandel und geopolitische Lagen berücksichtigt. Die Mittelfristprognose zeigt, dass trotz eines Ersatzbedarfs in vielen Sektoren, die Zahl der Erwerbspersonen insgesamt sinkt, was auch die Nachfrage nach Fachkräften betrifft. Zudem wird die Zuwanderung und die höhere Erwerbsneigung nicht ausreichen, um den Rückgang der Erwerbspersonen auszugleichen, wie BMAS berichtet.
Die Herausforderungen umfassen auch Passungsprobleme und Fachkräfteengpässe in spezifischen Berufsgruppen, während der demografische Wandel weiterhin einen direkten Einfluss auf den Arbeitsmarkt hat. Vor diesem Hintergrund wird die Notwendigkeit strategischer Neuausrichtungen deutlich, die auf eine nachhaltige Fachkräftesicherung abzielen.
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Ort | Pörtschach, Österreich |
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