JJ im Fokus: Geiseln-Familien fordern Dialog über Israel-Ausschluss!

Tel Aviv, Israel - Am 29. Mai 2025 sind die Familien von Evyatar David und Guy Gilboa-Dalal besorgt um das Wohlbefinden ihrer Angehörigen, die seit über 600 Tagen als Geiseln in Gaza festgehalten werden. In einem emotionalen Aufruf laden sie den österreichischen Eurovision Song Contest-Sieger JJ zu einem Dialog ein. Dieser Schritt folgt auf JJ’s umstrittene Äußerungen, in denen er forderte, Israel vom Wettbewerb auszuschließen. Die Geschwister der Geiseln möchten JJ die Realität der Geiselnahmen näherbringen und bitten ihn, sich nicht zu verstecken. Ilay David, der Bruder von Evyatar, betont, dass sie ihm helfen wollen, die komplexe Situation im Nahen Osten zu verstehen. Gal Gilboa-Dalal, die Schwester von Guy, fügt hinzu, dass Musik dazu dienen sollte, Menschen zu vereinen, anstatt sie zu trennen.
Die Diskussion wurde durch ein Video, das über die Plattform X verbreitet wurde, neu entfacht. Die Familien hatten JJ bereits in der Vorwoche einen Brief geschrieben, der jedoch unbeantwortet blieb. JJ, der mit dem Song „Wasted Love“ den Eurovision Song Contest gewann und den Wettbewerb 2026 nach Österreich brachte, äußerte in einem Interview seine Enttäuschung darüber, dass Russland ausgeschlossen wurde, Israel jedoch nicht. Diese Ansichten führten zu landesweiter Empörung.
Die grausame Realität der Geiselhaft
Evyatar und Guy wurden am 7. Oktober 2022 während des Nova Musikfestivals entführt. Die Bedingungen ihrer Gefangenschaft sind alarmierend; sie leben in einem schmalen Tunnel 30 Meter unter der Erde, gefesselt und eingesperrt in unhygienischen Verhältnissen. Die Mütter der beiden Geiseln, Merav Gilboa-Dalal und Galia David, berichteten über die unerträglichen Lebensbedingungen ihrer Söhne. Ex-Geiseln wie Omer Vankert und Tal Shoham schilderten, dass die beiden in einem Raum leben, der kaum Platz für vier Matratzen bietet und eine latrineartiges Abteil hat, das sichtbar ist.
Der Gesundheitszustand von Guy und Evyatar ist besorgniserregend. Sie leiden unter Unterernährung, psychischen Belastungen und medizinischen Problemen, die nicht behandelt werden. Evyatar hat seit eineinhalb Jahren seine Brille nicht und ist stark in seiner Sicht eingeschränkt. Diese Verhältnisse sind nicht isoliert; Berichte des israelischen Gesundheitsministeriums legen offen, dass nahezu alle Geiseln während ihrer Gefangenschaft schwerer Folter ausgesetzt waren, einschließlich physischer und psychischer Gewalt sowie unzureichender medizinischer Versorgung.
Öffentliche Reaktionen und der Druck auf die Regierung
In der israelischen Öffentlichkeit wächst der Druck auf die Regierung, Maßnahmen zur Freilassung der Geiseln zu ergreifen. In Tel Aviv demonstrierten mehr als 1000 Menschen für die Rückkehr der Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Einige Teilnehmer der Demonstration kritisierten Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wegen seines Umgangs mit dieser Krisensituation und den als erfolglos geltenden Verhandlungen, die seit Monaten andauern. Einav Zangauker, die Mutter einer Geisel, äußerte während der Demonstration ihren Traum von der Rückkehr der Geiseln und erhob Vorwürfe gegen die Regierung bezüglich ihrer Untätigkeit.
Gestern stellte sich erneut die Frage nach dem Verbleib der restlichen Geiseln, da Berichten zufolge viele bereits tot sein könnten. In Anbetracht der bestehenden Gefahren und der anhaltenden Folter durch die Entführer bleibt die Situation sowohl für die Angehörigen als auch für die gesamte Gesellschaft angespannt und drängend.
Details | |
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Vorfall | Geiselnahme |
Ursache | Folter, Misshandlungen |
Ort | Tel Aviv, Israel |
Quellen |