Skandal bei den Wiener Festwochen: Ehemalige RAF-Terroristen auf der Bühne!

FPÖ-Chef Nepp kritisiert den Auftritt ehemaliger RAF-Terroristen bei den Wiener Festwochen als "Mörderskandal" und fordert Konsequenzen.
FPÖ-Chef Nepp kritisiert den Auftritt ehemaliger RAF-Terroristen bei den Wiener Festwochen als "Mörderskandal" und fordert Konsequenzen.

Wien, Österreich - Der Auftritt ehemaliger RAF-Terroristen bei den Wiener Festwochen sorgt für massive öffentliche Aufregung. Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp bezeichnet den geplanten Vortrag von Karl-Heinz Dellwo und Gabriele Rollnik als „Mörderskandal“ und eine „Verhöhnung der Opfer des RAF-Terrors“. Deren Teilnahme an den Festwochen gibt Anlass zur Kritik, da beide eine gewalttätige Vergangenheit haben, die untrennbar mit extremistischen Aktivitäten verknüpft ist. Besonders Dellwo, der wegen gemeinschaftlichen Mordes 1977 zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt wurde, steht damit im Fokus der Diskussion.

Nepp fordert die Absage des Auftritts und die Rückforderung von Fördergeldern. In den Jahren 2024 und 2025 fließen rund 28 Millionen Euro an Wiener Steuergeldern in die Wiener Festwochen. Er kritisiert die Verwendung dieser Gelder für „linksideologische Provokationen“ und bezeichnet die künstlerischen Beiträge, die dort präsentiert werden, als „künstlerisch unterklassigen Müll“. Nepp hebt hervor, dass es inakzeptabel sei, Personen, die für linksterroristische Gewalt verantwortlich sind, auf einer öffentlich geförderten Bühne auftreten zu lassen.

Die radikale Diskussion

Die Wiener Festwochen haben das Thema des Auftritts mit der Diskussion „Zeitenwende – Zerstörung ohne Ausweg?“ beworben. Die Veranstaltung soll die Herausforderungen der Zukunft beleuchten. Karl-Heinz Dellwo und Gabriele Rollnik werden eingeladen, um über radikale Perspektiven zur Befreiung des Menschen zu sprechen. Hierbei wird der Begriff „radikal“ sowohl in einem kulturellen als auch politischen Kontext verwendet, was zu unterschiedlichen Interpretationen führt. Während in der Kultur radikale Ideen positive konnotiert sind, verbinden viele Menschen den politischen Radikalismus mit Extremismus und Gewalt.

Die Kritik am Auftritt wird auch von anderen Politikern laut. Der ÖVP-Kultursprecher Laurenz Pöttinger bezeichnet die Einladung von Dellwo und Rollnik als „Schande“ für die kulturelle Institution der Wiener Festwochen. Er fordert die Stadt Wien und das Kulturministerium auf, als finanzielle Unterstützer dringend zu handeln, um dem Terrorismus keine öffentliche Plattform zu bieten. Pöttinger weist darauf hin, dass die Einladungen an Menschen mit blutiger Vergangenheit nicht nur dem kulturellen Ansehen Wiens schaden könnten, sondern auch ein unangemessenes Zeichen für die Gesellschaft darstellen.

Öffentliche Reaktionen und Konsequenzen

Die Kontroversen um den Auftritt sind nicht nur auf politischer Ebene angesiedelt. Die Einladung von Terroristen, gleichgültig unter welchem Vorwand, erregt auch in der Öffentlichkeit großes Unverständnis. Der Sozialstaat und die Förderung von Kunst und Kultur in Österreich stehen unter dem Eindruck, dass Extremismus und Radikalismus in der Gesellschaft keinen Platz haben sollten.

Die Wiener Festwochen sind somit in eine Debatte hineingezogen worden, die weit über das kulturelle Geschehen hinausgeht. Während die Veranstaltung einen Dialog anregen will, wird die Frage aufgeworfen, welche Ansätze und Personen bei solchen Diskussionen akzeptabel sein sollten. In einem Land, das sich zu seinen Werten bekennt, ist der Auftritt ehemaliger Terroristen ein kontroverses Prüfstein.

Details
Vorfall Terrorismus
Ort Wien, Österreich
Quellen