Jahrhundertkatastrophe in Blatten: Felsabbruch und Eislawine erschüttern Dorf!

Felsabbrüche und Eislawinen treffen Blatten im Lötschental. Evakuierung, Schäden und Hilfsmaßnahmen prägen die aktuelle Lage.
Felsabbrüche und Eislawinen treffen Blatten im Lötschental. Evakuierung, Schäden und Hilfsmaßnahmen prägen die aktuelle Lage.

Blatten, Schweiz - In Blatten, einem idyllischen Dorf im Lötschental, kam es am vergangenen Wochenende zu gravierenden Naturereignissen, die das Leben der dort ansässigen Menschen stark beeinträchtigten. Laut Krone traten am Samstag, dem 24. Mai 2025, mehrere Felsabbrüche und Eislawinen auf, die auch am Freitagabend begonnen hatten, als der höchste Punkt des Kleinen Nesthorns abstürzte. Die Situation eskalierte, als am Mittwoch nachmittags eine Eis- und Gerölllawine das Dorf erreichte und es unter sich begrub.

Die Evakuierung des Dorfes war am Montag abgeschlossen, rund 300 Bewohner mussten ihre Heimstätten verlassen. Viele von ihnen äußerten während der evakuierenden Maßnahmen, dass sie die Vorsichtsmaßnahmen umfassten, auch wenn sie optimistisch in die Zukunft blicken. Der Abgeordnete Beat Rieder bezeichnete die Vorfälle als Jahrhundertkatastrophe und erklärte, dass die Bewohner viel verloren haben, was sie im Leben aufgebaut hatten, laut Swissinfo.

Geologische Risiken und Instabilität

Der Regionale Führungsstab (RFS) Lötschental hat seit den Ereignissen von Freitagabend eine besorgniserregende Entwicklung der geologischen Aktivität in der Region festgestellt. Insbesondere die Felsformationen an der Ostflanke zeigen Anzeichen von Instabilität. Zwischen Freitag und Samstag wurden Kipp- und Gleitbewegungen an der Basis des Gletschers beobachtet, sodass sich die Geschwindigkeit der Gletscherbewegung auf etwa vier bis viereinhalb Meter pro Tag verdoppelt hat. Das hat zur Bildung mehrerer Risse am Gletscher geführt, was die Wahrscheinlichkeit von Teilabbrüchen erhöht.

Besonders kritisch ist die Situation durch einen Schuttkegel, der sich auf dem Gletscher zu bilden begann und geschätzte drei Millionen Kubikmeter Schutt enthält. Dies könnte potenziell die Stabilität des Gletschers gefährden. Im schlimmsten Fall könnte es zu einem massiven Gletscherabbruch kommen, bei dem Schutt und Eis den Berg hinunterstürzen. Diese Aspekte verdeutlichen die hohe Gefahrenlage, die infolge des Klimawandels und der geologischen Prozesse in der Region entstehen kann, gemäß den Informationen auf der Seite des Bundesamtes für Umwelt.

Hilfe für die betroffenen Bewohner

Derweil haben Hilfsorganisationen wie Caritas Schweiz und das Schweizerische Rote Kreuz schnelle finanzielle Unterstützung zugesagt. Insgesamt wurden bereits umgerechnet 430.000 Euro für ungedeckte Schäden bereitgestellt, wobei die Patenschaft für Berggemeinden plant, mehr als eine Million Euro für die Unterstützung der betroffenen Bewohner in Blatten bereitzustellen.

Die vorliegende Situation stellt eine ernste Herausforderung für die Gemeinde und die Regierung dar. In Anbetracht der Tatsache, dass Zunahme und Intensität von Naturereignissen durch den Klimawandel drastisch steigen werden, ist eine gezielte und risikobasierte Raumplanung entscheidend, um solchen Katastrophen in der Zukunft vorzubeugen und den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten.

Details
Vorfall Naturkatastrophe
Ursache Felsabbruch, Eislawine
Ort Blatten, Schweiz
Verletzte 1
Schaden in € 430.000
Quellen