Israel greift Syrien an: Schutz für Drusen oder gefährliche Eskalation?
Suweida, Syrien - Am 3. Mai 2025 haben israelische Streitkräfte militärische Stellungen in Syrien angegriffen. Diese Angriffe richteten sich insbesondere gegen eine militärische Anlage sowie Flugabwehrgeschütze und Raketenstellungen. In einer offiziellen Mitteilung betonte das israelische Militär, dass die Maßnahmen zum Schutz der israelischen Zivilbevölkerung fortgesetzt werden. Dieses Vorgehen ist Teil einer Reihe von offensiven Aktionen, die darauf abzielen, die Drusen in Syrien zu unterstützen, einer religiösen Minderheit, die auch in Ländern wie Israel, Jordanien und Libanon lebt.
Die Drusen in Israel sind oft freiwillige Wehrpflichtige und gelten als Alliierte des israelischen Staates. In den vergangenen Tagen kam es in Syrien zu schweren Auseinandersetzungen zwischen sunnitischen Milizen und drusischen Bewaffneten. Berichten der Syrian Observatory for Human Rights zufolge wurden bei diesen Kämpfen über 100 Menschen getötet.
Reaktion der syrischen Führung
Die syrische Übergangsregierung hat die israelischen Luftangriffe als eine „gefährliche Eskalation“ bezeichnet. In ihrer Erklärung forderte sie die internationale Gemeinschaft sowie arabische Staaten auf, die Angriffe zu verurteilen und gegen die „wiederholte israelische Aggression“ vorzugehen. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Israel Katz hinterließen eine klare Botschaft an das syrische Regime: Die Angriffe dienen dem Schutz der Drusen.
Katar verurteilte die israelischen Luftangriffe ebenfalls als „Akt der Aggression“ und einen „gravierenden Völkerrechtsbruch“. Demonstrationen gegen die israelischen Angriffe fanden in Syrien statt, während die Drusen in Israel teilweise Straßen blockierten, um ihre Unterstützung für ihre Glaubensbrüder in Syrien zu zeigen. Laut Berichten gab es mehrere israelische Luftangriffe in Damaskus, darunter auch den Bereich des Präsidentenpalasts.
Entwicklung der Kämpfe
Die Auseinandersetzungen zwischen den sunnitischen Milizen und den Drusen wurden durch eine beleidigende Audioaufnahme über den Propheten Mohammed ausgelöst, was eine Welle der Gewalt zur Folge hatte. Der geistliche Führer der Drusen in Israel, Scheich Muwafak Tarif, dankte Netanjahu für den Schutz der Drusen, während der religiöse Anführer der syrischen Drusen von einer „Völkermordkampagne“ sprach und ein internationales Eingreifen forderte.
Zusätzlich wurde gemeldet, dass israelische Streitkräfte am Mittwoch zuvor mehrere Ziele in Syrien angegriffen hatten, um eine „extremistische Gruppe“ zu treffen, die einen Anschlag auf Drusen geplant haben soll. Die Situation in Syrien bleibt angespannt und die neue syrische Führung betont den Schutz der Minderheiten im Land, obwohl es auch Berichte über Massaker an Zivilisten in Alawiten-Regionen gab.
Die Situation in Syrien und die Rolle Israels bleibt weiterhin ein komplexes und schmerzhaftes Thema, besonders für die Drusen, deren Überleben in einer von Konflikten geprägten Region ständigen Herausforderungen gegenübersteht. Der internationale Fokus auf die Ereignisse wird erwartet, während die Kämpfe andauern.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Berichten von Tagesschau und Spiegel.
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Ort | Suweida, Syrien |
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