Insolvenzstiftung Kika/Leiner startet: Neue Chancen für 300 Betroffene!
St. Pölten, Österreich - Am 1. Mai 2024 startet die neue Insolvenzstiftung Kika/Leiner, die als Antwort auf die derzeitige Lage im Möbelhandel geschaffen wurde. Landesrätin Susanne Rosenkranz, AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern sowie Vertreter der Arbeiterkammer NÖ und der Wirtschaftskammer NÖ gaben diese Initiative in St. Pölten bekannt. Ziel ist es, bis zu 300 Personen Weiterbildung und Qualifizierung zu ermöglichen.
Die Überlegungen zur Arbeitsstiftung begannen bereits im Dezember, und der Regierungsbeschluss wurde am 16. Januar gefasst. Die Trägerfirma AGAN, die über Expertise im Bereich Arbeitsstiftungen verfügt, wurde durch Ausschreibung ausgewählt. AGAN wird individuelles Case-Management anbieten, um den Teilnehmenden einen schnellen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Finanzielle Unterstützung und Rahmenbedingungen
Das Land Niederösterreich und das AMS stellen insgesamt drei Millionen Euro für die Stiftung zur Verfügung, die von 1. Mai 2024 bis 31. Dezember 2026 gültig ist. Die maximale Verweildauer in der Stiftung beträgt vier Jahre. Die Hauptaugenmerke liegen dabei auf der Entwicklung in Mangelberufen und Pflegeberufen, um den steigendem Bedarf in diesen Bereichen gerecht zu werden.
Die aktuelle Situation im Handel zeigt erhebliche Herausforderungen: Ein Rückgang der unselbstständig Beschäftigten im Möbelhandel um 10,7% und ein Rückgang offener Stellen um 24,1% sind alarmierende Tendenzen. Darüber hinaus ist die Arbeitslosigkeit um 17,2% gestiegen, was sich direkt auf die 96 betroffenen Personen auswirkt, die bereits mit dem AMS in Kontakt stehen. Von diesen haben 25 sogar einen neuen Job gefunden.
Orientierungsphase und Anreize für Teilnehmende
Nach einer sechswöchigen Orientierungsphase beim AMS haben die Betroffenen die Möglichkeit, an der Stiftung teilzunehmen. Es wird ein Stiftungsarbeitslosengeld sowie ein monatlicher Ausbildungsbonus von 100 Euro angeboten. Zudem leistet die Arbeiterkammer NÖ einen einmaligen Beitrag von 500 Euro für jede betroffene Person, die in die Stiftung aufgenommen wird. Dies soll die finanziellen Belastungen während der Qualifizierungsmaßnahmen mildern.
Die Wirtschaftskammer NÖ hebt die Bedeutung der Stiftung für die Unterstützung und Qualifikation der von der Insolvenz betroffenen Mitarbeiter hervor. Aus- und Weiterbildung werden als Grundpfeiler für eine stabile Wirtschaft betont, da viele Betriebe derzeit dringend auf der Suche nach qualifiziertem Personal sind.
Bildung als Schlüssel zur Stabilisierung
In einem größeren Kontext betrachtet, wird die Notwendigkeit von Weiterbildung und Qualifizierung immer bedeutsamer, insbesondere in Anbetracht der Auswirkungen der Corona-Krise auf die Arbeitsmärkte.Wissenschaftliche Analysen zeigen, dass die Krise strukturelle Veränderungen beschleunigt hat. Ein Fokus auf eine präventive und befähigende Arbeitsmarktpolitik ist unerlässlich, um den Herausforderungen der Zeit zu begegnen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Insolvenzstiftung Kika/Leiner sowohl als kurzfristige Hilfe für die betroffenen Mitarbeiter als auch als langfristige Maßnahme zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes angesehen werden kann. Eine systematische Verknüpfung von Bildung und Arbeitsmarktperspektiven ist entscheidend für die wirtschaftliche Erholung.
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Ort | St. Pölten, Österreich |
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