Insolvenz-Welle rollt weiter: 19 Pleiten täglich in Österreich!

Insolvenz-Welle rollt weiter: 19 Pleiten täglich in Österreich!
Österreich - Im ersten Halbjahr 2025 ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Österreich stark angestiegen. Laut oe24.at mussten bereits 3.500 Unternehmen Insolvenz anmelden, was einen Anstieg von über 6 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Im Durchschnitt bedeuten dies 19 Pleiten pro Tag. Besonders belastet sind die Branchen Handel, Bauwirtschaft und Gastronomie, die zusammen fast 45 % aller Insolvenzen ausmachen.
Die aktuelle Insolvenzlage wird von einem Rückgang der vorläufigen Passiva begleitet, die um 56,8 % auf rund 4,8 Milliarden Euro gesunken sind. Dies ist vor allem auf einen Rückgang der Großinsolvenzen mit Passiva über 500 Millionen Euro zurückzuführen. Die größte Pleite bis dato im Jahr 2025 ist die Herkules Holding GmbH mit einem Insolvenzvolumen von 710 Millionen Euro, Teil der Signa-Gruppe. Im Immobilien- und Wohnungswesen hingegen verzeichnen die Unternehmen mit insgesamt 1,35 Milliarden Euro die höchsten Passiva.
Branchen im Fokus
Eine detaillierte Analyse der Insolvenzen zeigt, dass im Handelssektor 599 Fälle registriert wurden, gefolgt von der Bauwirtschaft mit 552 und der Gastronomie/Beherbergung mit 422 Insolvenzen. Die Presse berichtet, dass KSV1870 für das Gesamtjahr mit etwa 6.500 bis 7.000 Insolvenzen rechnet, ähnlich dem Vorjahr, und keine Anzeichen für einen Rückgang der hohen Insolvenzzahlen sieht. Im ersten Quartal 2025 wurden 1.741 Insolvenzen gezählt, was einen Anstieg von 3,1 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Pleiten im Grundstücks- und Wohnungswesen, der um knapp 62 % im ersten Quartal zugenommen hat. Während die Gastronomie und Bauwirtschaft Rückgänge von 11 % und 12 % erleben, bleibt die Zahlenlage angespannt. Im ersten Quartal wurden zudem 12 Großinsolvenzen über 10 Millionen Euro Passiva registriert, was sechs weniger als im Vorjahr entspricht.
Kriterien und Trends
In einem weiteren Ausblick auf die Situation merkt KSV-Insolvenzexperte Karl-Heinz Götze an, dass Unternehmen in der internationalen Omnikrise kaum zur Ruhe kommen. Es wird darauf hingewiesen, dass nur 43 % der Betriebe ihre Geschäftslage als positiv bewerten. Geopolitische Unsicherheiten, hohe Energiepreise und gestiegene Personalkosten belasten weiterhin die wirtschaftliche Lage. In diesem Zusammenhang erwarten Experten eine langsame Erholung, während die Gesamtlage weiterhin angespannt bleibt. Die Zahl der Privatkonkurse in Österreich ist um 8,7 % gesunken, jedoch berichten Wirtschafts-Nachrichten von signifikanten Rückgängen in verschiedenen Bundesländern, insbesondere in der Steiermark, Kärnten und Oberösterreich.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die österreichische Wirtschaft auch im Jahr 2025 unter erheblichem Druck steht. Während einige Branchen erste Anzeichen einer Erholung zeigen könnten, bleibt die Notwendigkeit wirtschaftspolitischer Impulse für eine nachhaltige Verbesserung der Lage unerlässlich.
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