Hungerdrama in Al-Fashir: 63 Tote innerhalb einer Woche!

Hungerdrama in Al-Fashir: 63 Tote innerhalb einer Woche!

Al-Fashir, Sudan - In Al-Fashir, der letzten größeren Stadt im Sudan, die noch von der sudanesischen Armee kontrolliert wird, hat sich die humanitäre Lage dramatisch verschlechtert. In der vergangenen Woche sind mindestens 63 Menschen, hauptsächlich Frauen und Kinder, an Mangelernährung gestorben. Dies berichtet ein Gesundheitsvertreter des Bundesstaates Nord-Darfur, der darauf hinweist, dass diese Zahlen nur jene Personen umfassen, die in Krankenhäusern verstarben. Viele Familien begraben ihre Toten ohne ärztliche Hilfe, was die Dunkelziffer möglicherweise noch erhöhen könnte. Der Konflikt in der Region hat die größte Hunger- und Flüchtlingskrise der Welt ausgelöst, wobei mehr als 14 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben wurden, so das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR).

Die Situation wird durch die Belagerung der RSF-Miliz (Rapid Support Forces), die seit Mai 2024 Al-Fashir umzingeln, noch verschärft. Laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) sind Tausende Menschen vom Hungertod bedroht, da sie von Hilfslieferungen abgeschnitten sind. Berechnungen und Berichte deuten darauf hin, dass die MSF-Miliz in wenigen Tagen die Kontrolle über Al-Fashir übernehmen könnte, was eine humanitäre Katastrophe zur Folge haben würde, wie Experten und Eingeborene vorhersagen.

Spannungen und Gewalt im Sudan

Die Lage hat sich weiter verschärft, seit im April 2023 ein Bürgerkrieg zwischen der RSF und der sudanesischen Armee ausbrach. Die RSF, die mittlerweile fortschrittliche Waffen aus Ländern wie Chad, Libyen und Süd-Sudan erhalten hat, plant, Al-Fashir innerhalb der nächsten Tage einzunehmen. RSF-Berater Ali Musabel bekräftigte, dass ein Angriff geplant sei, der die Stadt vollständig umzingeln würde, während sie von verschiedenen Seiten aus Druck ausüben.

Jüngste Berichte belegen, dass die RSF massenhafte Tötungen und systematische Vergewaltigungen in der Region durchgeführt hat. Am 25. Januar wurden in Borush, rund 170 Kilometer östlich von Al-Fashir, mindestens 80 Menschen getötet, angeblich alles bewaffnete Zivilisten, wie Musabel erklärte. Dennoch haben Augenzeugen und Menschenrechtsgruppen die brutalitären Taten der RSF dokumentiert.

Herausforderungen für die Zivilbevölkerung

Die Zivilbevölkerung steht vor enormen Herausforderungen, da viele Mittelschichten sich gegen die Übergriffe der RSF bewaffnen. Frisch berichtete lokale Journalisten über die verzweifelten Maßnahmen, die von Zivilisten ergriffen werden, um ihre Gemeinden zu verteidigen. Der Zamzam-Flüchtlingscamp, der sich nur 15 Kilometer südlich von Al-Fashir befindet und dessen Bevölkerung von 300.000 auf über 500.000 gewachsen ist, ist besonders gefährdet. Die RSF hat diesen Camp mehrmals beschossen, und aktuelle Berichte legen nahe, dass alle Fluchtwege blockiert sind.

Internationale Politiker, einschließlich US-Senator Chris Van Hollen, haben ihre Besorgnis über die Beteiligung des UAE an der Bewaffnung der RSF geäußert. Laut Berichten haben die Vereinigten Arabischen Emirate die Lieferung fortschrittlicher Munition an die RSF bestritten. Analysten argumentieren, dass mehr internationale Maßnahmen erforderlich sind, um Zivilisten zu schützen und möglicherweise sichere Zonen und Flugverbotszonen einzurichten.

Die drängende Notwendigkeit umfassender humanitärer Hilfe und internationaler Intervention ist dringender denn je, während die Lage in Al-Fashir und dem gesamten Sudan sich weiter verschärft.

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OrtAl-Fashir, Sudan
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