Hoffnungslosigkeit im Gazastreifen: Überleben zwischen Angst und Hunger
Gaza-Stadt, Palästinensische Gebiete - Im Gazastreifen stehen die Menschen vor einer existenziellen Krise, die durch anhaltende militärische Auseinandersetzungen und eine verheerende humanitäre Lage verstärkt wird. Der Alltag wird zunehmend von Angst und Sorge überschattet, insbesondere angesichts der erneuten Offensive der israelischen Streitkräfte, die Mitte März nach einer fast zwei Monate dauernden Waffenruhe wiederaufgenommen wurde. Dies berichtet vol.at.
Die Bewohner des Gazastreifens sind in ständiger Angst vor Angriffen, viele fürchten, Angehörige zu verlieren. Omer Ubaid, ein vierfacher Vater, hat drastische Maßnahmen ergriffen, indem er zwei seiner Kinder in die Obhut seines Bruders gegeben hat, um deren Überleben zu sichern. Auch Eman Taisir sucht verzweifelt nach Wegen, um mit ihrer Familie zusammenzubleiben, denn das Zusammensein ist für sie die einzige Hoffnung. Hinzu kommen Berichte über massive Anstiege der Lebensmittelpreise sowie Plünderungen in Geschäften, was die ohnehin angespannten Lebensumstände noch verschärft.
Aktuelle Entwicklungen und Waffenruhe
Die Waffenruhe, die am 2. März in Kraft trat, wurde von einem technischen Problem beim Übermitteln einer Liste mit Namen israelischer Geiseln durch die Hamas verzögert. Mit der schließlich vollzogenen Waffenruhe gab es eine kurze Phase der Erleichterung, in der Hilfslieferungen über die Grenzübergänge Kerem Schalom und Sikim erfolgten. Menschen feierten auf den Straßen, doch die Lage blieb angespannt, da die israelische Armee ihre Angriffe fortsetzte und minimale zivile Opfer zu verzeichnen waren. Laut dem Zivilschutz der Hamas kamen dabei mindestens 19 Menschen ums Leben, wie Deutschlandfunk berichtet.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat angedroht, den Krieg zu intensivieren, sollte die Hamas die Bedingungen der Waffenruhe nicht einhalten. Unerwartete politische Entwicklungen sind ebenfalls zu verzeichnen: Der rechtsextreme Polizeiminister Ben-Gvir trat aus Protest gegen die Waffenruhe zurück, seine Partei macht die Regierungskoalition zwar wackelig, die parlamentarische Mehrheit bleibt jedoch bestehen. Zudem wurde eine Fortsetzung der Verhandlungen über ein Abkommen zum Ende des Krieges angestrebt.
Humanitäre Krise im Gazastreifen
Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat sich dramatisch verschärft. UNICEF und andere Hilfsorganisationen warnen vor einem akuten Mangel an Lebensmitteln, Wasser und anderen Ressourcen. Hunger, Durst und Krankheiten sind weit verbreitet, und die Lebensader für Kinder im Gazastreifen „versiegt“ fast. Wegen der vollständigen Belagerung durch Israel seit Anfang März klagen die Menschen über eine katastrophale Versorgungslage und extrem hohe Lebensmittelpreise. Tagesschau berichtet, dass bereits über 171.000 Tonnen Lebensmittel außerhalb des Gazastreifens lagern und für vier Monate reichen könnten, wenn der Zugang gewährt wird.
Die Zivilbevölkerung ist dabei nicht nur durch militärische Angriffe bedroht, sondern auch durch systematische Ausblutung ihrer Lebensgrundlagen. Berichten zufolge bleibt die Hoffnung auf ein Leben ohne Gewalt und Hunger in weiter Ferne, während Menschen in den Ruinen ihrer ehemaligen Lebensräume um ihr Überleben kämpfen.
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Ort | Gaza-Stadt, Palästinensische Gebiete |
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