Hattmannsdorfer: ÖBAG-Umbau für starke Standortentwicklung angekündigt!

Vienna, Österreich - Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) hat heute einen umfassenden Umbau der Österreichischen Beteiligungs AG (ÖBAG) angekündigt. Dies wurde anlässlich einer bevorstehenden Hauptversammlung der ÖBAG bekannt gegeben. Hattmannsdorfer hebt hervor, dass der Fokus auf der Standortentwicklung in Österreich liegen soll. Unter der Leitung von Vorstandschefin Edith Hlawati wird die ÖBAG ihre Struktur im Einklang mit der Industriestrategie der Bundesregierung überdenken. Ein zentrales Thema in dieser Neuausrichtung ist die Energiepolitik, insbesondere die Zusammenarbeit mit Unternehmen wie OMV und Verbund, die verschiedenen Ministerien zugeordnet sind.
Die angestrebte Strategie soll über die bisherigen Geschäftsmodelle von Strom und fossilen Brennstoffen hinausgehen. Wichtige Aspekte dabei sind die Versorgungssicherheit sowie die Entwicklung von Wasserstoff-Technologien und CO2-Abscheidungsverfahren. Hattmannsdorfer betont, dass die ÖBAG „kein Veräußerungsverein“ sei und betont die Notwendigkeit, Unternehmensanteile nicht in das Staatsbudget fließen zu lassen, sondern für neue Investitionen zu nutzen. Auch kündigte er an, dass die ÖBAG keine maroden Unternehmen unterstützen wird und diskutiert, ob der Staat sich an Startups und Scaleups beteiligen soll.
Stärkung des Wirtschaftsstandortes
Die Forderungen parteiunabhängiger Gewerkschafter:innen in Österreich ergänzen Hattmannsdorfers Pläne. Sie drängen darauf, die Beteiligungsstrategie der ÖBAG zu überdenken, insbesondere angesichts der Rekordgewinne, die staatlich beteiligte Unternehmen wie OMV, A1 Telekom Austria und Verbund in den letzten Jahren erzielt haben. Allerdings steht dem ein erheblicher Abbau von Arbeitsplätzen im Inland entgegen, der in großem Maße auf Nearshoring zurückzuführen ist.
Nearshoring gefährdet die lokale Wettbewerbsfähigkeit und führt zu einem Verlust an Know-how. Gewerkschafter:innen fordern daher eine Rückkehr zu einer aktiveren Beteiligungsstrategie, um den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken. Ein offener Brief an Hattmannsdorfer kritisiert unter anderem den massiven Arbeitsplatzabbau bei A1 Telekom Austria, wo in den letzten drei Jahren fast 1.300 Stellen verloren gingen. Trotz dieser Entwicklungen soll der Syndikatsvertrag, der bis 2033 gültig ist, sicherstellen, dass die Unternehmenszentrale und wesentliche Funktionen in Österreich verbleiben.
Nearshoring im Kontext der Lieferkettenkrise
In der aktuellen Debatte um Nearshoring wird dessen Nutzen für bestimmte Branchen hervorgehoben. Es führt zu stabileren Lieferketten und kürzeren Transportwegen, was insbesondere der Elektronik- und Automobilindustrie zugutekommt. Die Verlagerung der Produktion nach Europa könnte Engpässe mindern, die unter anderem durch die Mikrochiphole und Materialengpässe entstanden sind. Gleichzeitig stehen den Vorteilen jedoch Herausforderungen gegenüber, darunter höhere Produktionskosten in Europa im Vergleich zu Asien und ein Fachkräftemangel in Osteuropa, der die Umsetzung von Nearshoring-Strategien erschweren könnte.
In diesem komplexen Zusammenspiel von wirtschaftlichen Interessen und strategischen Überlegungen wird die ÖBAG eine Schlüsselrolle einnehmen. Hattmannsdorf sieht sich als „oberster Vertriebsmitarbeiter der Bundesregierung“ und hat bereits Kontakte zu internationalen Partnern wie der Adnoc, die an der OMV beteiligt sind, intensiviert.
ÖBAG Beteiligungen | Anteil |
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OMV | 31,5 % |
Bundesimmobiliengesellschaft | 100 % |
Verbund | 51 % |
Post AG | 52,8 % |
Casinos Austria | 33,24 % |
APK Pensionskasse | 32,97 % |
Telekom Austria | 28,4 % |
EuroTeleSites | 28,4 % |
Die ÖBAG steht vor einem bedeutenden Umbruch, der sowohl die Unternehmensbeteiligungen als auch die wirtschaftliche Landschaft in Österreich nachhaltig beeinflussen könnte. Weitere Entwicklungen werden mit Spannung erwartet.
Weitere Informationen zu den geplanten Veränderungen finden Sie unter Vienna.at, OTS.at und News.at.
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Ort | Vienna, Österreich |
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