Handelskrieg trifft Boeing: Chinas Airlines stoppen Bestellungen!
Zhoushan, China - Chinas Zollpolitik führt dazu, dass lokale Fluggesellschaften keine Boeing-Flugzeuge mehr aus den USA kaufen dürfen. Dies wurde am 25. April 2025 bekannt, als der Handelskonflikt zwischen den USA und China weiter an Intensität gewinnt. Die chinesische Regierung hat offiziell angeordnet, dass Airlines nicht mehr in der Lage sind, neue Boeing-Modelle zu übernehmen, was sich schwerwiegend auf die US-amerikanische Luftfahrtindustrie auswirkt. Insbesondere die Tarife von bis zu 145 Prozent auf US-Exportgüter, die von Präsident Donald Trump eingeführt wurden, haben diese Entwicklung begünstigt. Die chinesische Antwort in Form eines 125-prozentigen Zolls auf amerikanische Produkte verstärkt die Handelshemmnisse zusätzlich.
Dieser Konflikt führt auch dazu, dass Air India Interesse an zehn Boeing 737 MAX Flugzeugen zeigt, die ursprünglich für die chinesische Xiamen Air bestimmt waren. Laut Krone befinden sich diese Gespräche jedoch noch in einer sehr frühen Phase, aber die Maschinen könnten Ende des Jahres Teil der indischen Flotte werden, sollte der Kauf realisiert werden.
Auswirkungen auf den US-Markt
Die Auswirkungen auf den US-Markt sind erheblich. Eine aktuelle Studie von Allianz Trade prognostiziert für die US-Fluggesellschaften das schwächste Umsatzwachstum im globalen Vergleich, mit lediglich einem Plus von einem Prozent für das Jahr 2025. Die durchschnittliche Auslastung inneramerikanischer Flüge ist bereits auf 78 Prozent gesunken, seitdem die Zollanpassungen implementiert wurden. Zudem erwartet man einen Rückgang im US-Tourismus, besonders von Gästen aus Deutschland und Spanien, was die wirtschaftliche Lage weiter erschwert.
Die Boeing 737 MAX, die in den letzten Jahren aufgrund von Absturzmeldungen stark in der Kritik stand, hat 6,319 unbefüllte Aufträge. Von diesen entfallen 130 auf chinesische Fluggesellschaften, die durch die Zollpolitik unter Druck geraten sind. Um den gestiegenen Kosten entgegenzuwirken, ziehen viele chinesische Airlines Leasingoptionen in Betracht anstelle des direkten Kaufs.
Chancen für andere Hersteller
Die Zollbeschränkungen bieten möglicherweise eine Gelegenheit für andere Flugzeughersteller. Airbus beispielsweise könnte von dieser Situation profitieren, da China in den kommenden 20 Jahren voraussichtlich 20 Prozent aller großen Zivilflugzeuge benötigen wird. Airbus hat bereits eine Produktionsstätte in Tianjin, was ihr Standing in China verbessert. Trotz dieser Chancen ist auch Airbus nicht ohne Herausforderungen, insbesondere wenn es um den Import von amerikanischen Luftfahrtkomponenten geht.
Die chinesische Fluggesellschaft Xiamen Air, die bereits 22 Boeing 737 MAX 8 in ihrer Flotte hat, hat laut Simple Flying Schwierigkeiten, sieben weitere Maschinen zu übernehmen. Die Lieferungen werden aufgrund der restriktiven Maßnahmen unterbrochen. Das neue 737 MAX Modell, das etwa 55 Millionen Dollar wert ist, bleibt nun in den USA, was die bereits bestehenden Disruptionen in den Flugzeuglieferungen weiter verstärkt.
In diesem Kontext ist die Rolle von amerikanischen Zulieferern wie GE Aerospace und RTX ebenfalls kritisch, da sie direkt von den gesunkenen Bestellungen betroffen sind, die in der Folge der Zollpolitik gegenüber China zurückgegangen sind. Die Unsicherheiten in der globalen Luftfahrtindustrie, verursacht durch den anhaltenden Handelskrieg, werden weiterhin eine zentrale Herausforderung für Boeing und ihre internationalen Partner darstellen.
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Ort | Zhoushan, China |
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