Grenzen im Chaos: Über 1.200 Migranten an einem Tag im Ärmelkanal!

Ärmelkanal, Großbritannien - In einem alarmierenden Trend berichtet der britische Verteidigungsminister John Healey von einem massiven Anstieg illegaler Überfahrten im Ärmelkanal. Am 2. Juni 2025 legte Healey dar, dass in diesem Jahr bereits 14.812 Menschen den Kanal überquert haben, was einem Anstieg von 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese alarmierenden Zahlen zeichnen ein besorgniserregendes Bild, da fast 37.000 Menschen auf ähnlichem Weg im Jahr 2024 das Vereinigte Königreich erreicht haben. Im Rekordjahr 2022 wurden sogar 45.755 Überquerungen verzeichnet, und die Spitzenzahl von 1.305 Ankünften wurde am 3. September 2022 erreicht. Healey betont, dass Großbritannien die Kontrolle über seine Grenzen verloren hat.
Angesichts dieser Situation plant die britische Regierung Maßnahmen zur Bekämpfung der gefährlichen Überfahrten. Healey kündigte an, dass die Regierung Geschäftsmodelle von Menschenschmugglern zerschlagen und diese zur Rechenschaft ziehen will, da die Schmuggler keine Rücksicht auf das Leben der Menschen nehmen. Ein bestehendes Abkommen mit Frankreich soll dazu dienen, Schmuggler vor der Überfahrt abzufangen, wobei Großbritannien auf die Umsetzung drängt, um Menschen in Booten zu stoppen.
Neues Gesetz zur Grenzsicherung
Um die Probleme an den Grenzen zu adressieren, wurde ein neuer Gesetzentwurf über Grenzsicherheit, Asyl und Einwanderung von der Labour-Regierung ins Parlament eingebracht. Das Ziel dieser Gesetzgebung ist es, Menschenschmuggel zu bekämpfen und gefährliche Überfahrten über den Ärmelkanal zu verhindern. Die neuen Bestimmungen sehen unter anderem vor, dass Strafverfolgungsbehörden erweiterte Befugnisse erhalten, um elektronische Geräte von Verdächtigen zu beschlagnahmen und Schmuggler zu verfolgen. Dabei wird befürchtet, dass einige der Maßnahmen Asylbewerber kriminalisieren könnten, was intensive öffentliche Debatten über Grenzsicherheit und Menschenrechte zur Folge haben wird, wie von UK-ETA berichtet.
Zu den umstrittenen Aspekten des Gesetzesentwurfs zählt die Schaffung neuer Straftatbestände für den Umgang mit Ausrüstungsgegenständen für illegale Überfahrten, die mit Strafen von bis zu 14 Jahren Gefängnis geahndet werden können. Innenministerin Yvette Cooper betont die Bedeutung, Schmugglerbanden als schwere organisierte Kriminelle zu betrachten.
Menschenrechtliche Bedenken und politische Rhetorik
Menschenrechtsgruppen äußern Bedenken, dass verzweifelte Menschen bestraft werden könnten und warnen, dass die Maßnahmen die Zahl der Todesfälle im Kanal erhöhen könnten. Kritiker fordern daher einen Ausbau sicherer und legaler Wege für Asylsuchende, während neue Strafen für Migranten, die Rettungsversuche im Ärmelkanal verweigern, bis zu fünf Jahre Gefängnis vorsehen. Diese Entwicklungen geschehen parallel zu einem weiteren Gesetzesentwurf, der das Asylrecht im Vereinigten Königreich weitgehend abschaffen könnte. Wie von Tagesschau festgestellt, plant die Innenministerin Suella Braverman, „illegale Migranten“ ohne richterliche Überprüfung festzuhalten und nach Ruanda auszufliegen — ein Schritt, der gegen die Europäische Menschenrechtskonvention und die Genfer Flüchtlingskonvention verstoßen könnte.
Zusätzliche Herausforderungen ergeben sich aus der überlasteten Asylbearbeitung, in der derzeit 160.000 Menschen auf ihre Bescheide warten. Migrationsexperten argumentieren zudem, dass Flüchtlinge zur Behebung des Arbeitskräftemangels in Großbritannien beitragen könnten. Inmitten dieser Debatten wird das Thema Asyl zunehmend als Wahlkampfthema genutzt, sodass aggressive Rhetorik gegenüber Flüchtlingen die öffentliche Wahrnehmung entsprechend beeinflusst.
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Vorfall | Migration |
Ort | Ärmelkanal, Großbritannien |
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