Grasser in Capri: Luxusshopping vor der drohenden Haftstrafe!

Karl-Heinz Grasser, Ex-Finanzminister, wurde beim Shoppen in Capri gesichtet, während er auf eine Haftstrafe wartet.
Karl-Heinz Grasser, Ex-Finanzminister, wurde beim Shoppen in Capri gesichtet, während er auf eine Haftstrafe wartet.

Capri, Italien - Am 31. Mai 2025 wurde der ehemalige Finanzminister Karl-Heinz Grasser während eines Einkaufs in Capri von einem Tourist festgehalten. Grasser, der von 2000 bis 2007 in dieser Position tätig war, war gemeinsam mit seiner Frau Fiona in der Fußgängerzone unterwegs. Der Tourist bemerkte das Paar, als es sich mit mehreren Einkaufstaschen in einem Gastgarten vor dem leichten Regen Schutz suchte. Dieser Vorfall ereignete sich am 20. Mai um 15:25 Uhr und wirft einen Schatten auf Grassers bevorstehende Haftstrafe, die in Österreich erwartet wird. 5min.at berichtet, dass die Umstände seines Aufenthalts auf Capri in Kontrast zu seinen rechtlichen Auseinandersetzungen stehen.

Im Jahr 2020 wurde Grasser wegen Bestechlichkeit zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt, doch der Oberste Gerichtshof reduzierte diese Strafe auf vier Jahre. Der Grund für die Verurteilung sind mutmaßliche Unregelmäßigkeiten beim Verkauf von 60.000 Bundeswohnungen im Jahr 2004, bei dem er einem privaten Investor entscheidende Informationen bereitgestellt haben soll. Dies führte dazu, dass das betreffende Immobilienunternehmen den Zuschlag erhielt und Grasser sowie andere Beteiligte Provisionen in Höhe von 9,6 Millionen Euro erhielten. Diese Informationen entnimmt man den Details aus einem Bericht von tagesschau.de.

Schwere Vorwürfe und Diskussionen um Korruption

Die Vorsitzende Richterin bezeichnete die Straftaten als schwerwiegend und beispiellos in Österreich, und aufgrund der langen Verfahrensdauer wurde die Haftstrafe zwar reduziert, bleibt jedoch die höchste, die gegen einen österreichischen Spitzenpolitiker verhängt wurde. Grassers Anwälte argumentierten, das Urteil sei politisch motiviert, während er selbst ankündigte, eine Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einzureichen. Jedoch wird diese Handlung keinen Aufschub der Haftstrafe zur Folge haben, wie die tagesschau berichtet.

Umfassende Reformen im Hinblick auf Korruption sind in Österreich im Gange, insbesondere im Kontext der schwarz-grünen Koalition, die mit sinkenden Umfragewerten kämpft. Ein Gesetzentwurf zur Reform des Korruptionsstrafrechts umfasst Maßnahmen wie das Verbot des Mandatskaufs und die Strafbarkeit von Zusagen für „pflichtwidrige Amtsgeschäfte“. Die Justizministerin Alma Zadić und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler führten die wichtigsten Punkte der Reform aus, die als starke Antwort auf langjährige Forderungen der OECD angesehen wird. Laut sueddeutsche.de wird ein automatischer Amtsverlust für Mandatsträger nach mehr als sechs Monaten Haft vorgesehen, ebenso wie schärfere Strafen bei Bestechungsdelikten über 300.000 Euro.

Details
Vorfall Korruption
Ort Capri, Italien
Quellen