Gesundheitsgefahr durch Shein und Temu: Giftige Chemikalien vereinfacht!

Österreich - In Österreich ist ein alarmierender Trend im Onlinehandel zu beobachten. Asiatische Online-Plattformen wie Temu und Shein bringen bedenkliche Produkte auf den Markt, die gesundheitsschädliche Chemikalien enthalten. Eine Untersuchung von Greenpeace hat ergeben, dass diese Substanzen teilweise weit über den gesetzlichen Grenzwerten liegen, insbesondere PFAS, die als Ewigkeitschemikalien bekannt sind. Bei einem getesteten Schuh von Shein wurden Weichmacher in 229-facher Überschreitung des Grenzwerts nachgewiesen, was zu ernsthaften Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Verbraucher führt.
Die aggressive Marketingstrategie dieser Plattformen, gepaart mit niedrigen Preisen, hat dazu geführt, dass Temu und Shein zu den umsatzstärksten Onlineshops in Österreich zählen. Laut NielsenIQ haben im Jahr 2023 bereits 25% der Österreicher bei Temu und 16% bei Shein eingekauft. Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, kritisiert die Fernost-Anbieter scharf und bezeichnet sie als Bereicherer, die vom mangelhaften Vollzug europäischer Rechtsvorschriften profitieren.
Gesundheitsrisiken durch gefährliche Chemikalien
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind erschreckend. Eine Analyse von Partyartikeln ergab, dass Lichterketten von Temu Phthalat-Weichmacher in 70-facher und kurzkettige Chlorparaffine in 150-facher Überschreitung der Grenzwerte enthalten. Diese Chemikalien können hormonelle Störungen und andere ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Greenpeace-Wirtschaftsexpertin Ursula Bittner verurteilt das Geschäftsmodell von Shein und Temu als ein potenzielles Sicherheitsrisiko und übt scharfe Kritik an der unfairen Geschäftspraxis dieser Unternehmen.
Zusätzlich zu den gesundheitlichen Risiken wurden auch erhöhte Bleimengen und krebserregendes Formaldehyd in Temu-Produkten festgestellt, wie südkoreanische Gesundheitsbehörden berichten. Die weit verbreitete Ausnutzung der Zollfreigrenze von 150 Euro trägt ebenfalls zur Problematik bei, da sie dem österreichischen Handel Umsatzeinbußen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro beschert.
Forderungen von Greenpeace und Handelsverband
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben Greenpeace und der Handelsverband einen 4-Punkte-Plan ausgearbeitet, der umfasst:
- Senkung der Zollfreigrenze von 150 Euro auf 0 Euro,
- Mehr Ressourcen für Zollbehörden mit strengen Importkontrollen,
- Einführung einer Paketabgabe auf B2C-Sendungen von Drittstaaten-Plattformen,
- Temporäre Sperre bei wiederholtem Rechtsbruch.
Die Diskussion über die Risiken und Chancen im Onlinehandel wird durch diese Vorfälle neu entfacht. Einige Experten sehen in der Digitalisierung und dem Onlinevertrieb große Potenziale, warnen jedoch vor den Gefahren, die von unregulierten Anbietern ausgehen können. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen fairem Wettbewerb und Verbraucherschutz ist unerlässlich, um die Öffentlichkeit vor gesundheitlichen Risiken zu schützen und gleichzeitig Wettbewerbsverzerrungen im Warenverkehr zu vermeiden.
Die aktuellen Entwicklungen müssen sowohl von den Einzelhändlern als auch von den Verbrauchern ernst genommen werden. Angesichts der substantiellen Umsatzverluste im heimischen Handel und der Gefahren für die öffentliche Gesundheit sind Reformen dringend notwendig.
Für weitere Informationen zu den Chancen und Risiken im Onlinehandel kann die ausführliche Analyse in einem Artikel auf Computerwoche nachgelesen werden.
Computerwoche berichtet über die Chancen und Risiken im Onlinehandel.
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